Ein Stück Holz, das oben kreischt und unten brummt.

Antonín Dvořák

Der abschätzige Kommentar, den der Komponist Antonín Dvorák über das Cello abgab, erscheint schon fast sinnbildlich für die Geschichte des Streichinstruments. Im Gegensatz zu seiner kleinen Schwester, der Geige, fristete es lange ein Schattendasein. Wenn es überhaupt einen Platz in den Orchestern hatte, dann als Teil der rein begleitenden Bassstimmen und Werke für Solocello gab es kaum.

Heutzutage ist das Violoncello jedoch aus keinem Orchester oder Kammerensemble wegzudenken und die klassische Musik hat zahlreiche Cellostücke hervorgebracht, in der alle seine Facetten zum Ausdruck kommen. Auch Antonín Dvorák scheint seine Meinung geändert zu haben, hat er doch selbst Ende des 19. Jahrhunderts eines der schönsten und bekanntesten Cellokonzerte überhaupt komponiert.

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Und los geht's

Die Entwicklung des Cellos

Entstanden ist das Cello im 16. Jahrhundert in Italien. Die ersten Celli waren wahrscheinlich bereits viersaitige Instrumente mit einer Korpuslänge von 76 bis 86 cm. Damit waren sie etwas länger als heutige Standardinstrumente (Korpuslänge ca. 75 cm) und die Saiten waren in der Regel einen Ganzton tiefer gestimmt, als es heute üblich ist.

Als im Laufe des 17. Jahrhunderts mit Metalldraht umwickelte Saiten aufkamen, konnten auch etwas kleinere Instrumente gebaut werden, die auch in der Tiefe noch klar und kraftvoll klangen und gleichzeitig in höheren Lagen besser ansprachen. Durch die Verkürzung der Mensur wurden die Greifabstände zwischen den einzelnen Tönen kleiner, was das schnelle, virtuose Spiel begünstigte.

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Eine der großen Entwicklungen für das Cello war die Erfindung der umwickelten Saiten.
Saiten, die mit Draht umwickelt sind, klingen lauter und halten eine höhere Spannung aus. | Quelle: Massimo Sartirana

Die neuen Maße des Cellos setzten sich im 18. Jahrhundert endgültig durch, als der legendäre Geigenbauer Antonio Stradivari die ideale Form für das Cello fand, die auch für moderne Instrumente noch als Standard gilt. Im 19. Jahrhundert wurden zum letzten Mal in der Geschichte des Cellos größere bauliche Veränderungen vorgenommen. Unter anderem durch das Erhöhen des Stegs, dem Zurückbiegen des Halses sowie der Verstärkung des Bassbalkens und des Stimmstocks konnte eine größere Lautstärke und Tragweite erzeugt werden.

Bedeutende Cellisten

Den ersten bekannten und bedeutenden Cellisten ist es zu verdanken, dass erste Solostücke für Cello geschrieben wurden und das Instrument sich langsam aus dem Schatten der Geige und der Bassgambe lösen konnte. Ende des 17. Jahrhunderts komponierten verschiedene Cellisten aus Bologna, darunter Domenico Gabrielli, Giuseppe Maria Jacchini und Antonio Maria Bononcini, anspruchsvolle solistische Stücke für Cello, die sie selbst aufführten.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde das Cello auch in England und Frankreich bekannter. Zu verdanken ist das insbesondere den Cellisten Fransisco Caporale, beziehungsweise Jean-Baptiste Barrière und Martin Berteau. Caporale beeindruckte in London mit seinem Cellospiel den Komponisten Georg Friedrich Händel, der ihn in sein Orchester aufnahm und vermehrt Cellopassagen komponierte. Martin Berteau gilt als Begründer der französischen Celloschule, Jean-Baptiste Barrière verhalf mit seinem virtuosen Spiel dem Cello zu einer größeren Beliebtheit.

Der wichtigste italienische Cello-Virtuose seiner Zeit war Luigi Boccherini, der sich auch als Komponist bekannter Cellostücke einen Namen machte. Boccherini unternahm Konzertreisen durch ganz Europa und war unter anderem am spanischen und am preußischen Hof angestellt.

Die zweit wichtigsten deutschen Cellisten des ausgehenden 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts waren Bernhard Romberg und Friedrich Dotzauer. Obwohl beide für ihr virtuoses Spiel gefeiert wurden und ausgedehnte Konzertreisen unternahmen, sind sie heute vor allem für ihre Lehrwerke bekannt, die noch immer im Cellounterricht verwendet werden.

Mit dem 19. Jahrhundert begann das Zeitalter der großen Virtuosen, das sich bis weit in das 20. Jahrhundert hinein fortsetzte. Konzerte waren neuerdings auch für das Bürgertum zugänglich, wodurch sich das Publikum deutlich vergrößerte. Eine noch größere Reichweite erhielten Musiker*innen mit der Erfindung und Verbreitung der Schallplatte um die Jahrhundertwende.

Einige herausragende Cellisten und Cellistinnen, die für die weitere Entwicklung des Cellospiels von Bedeutung waren, sind:

  • Adrien-François Servais (1807 – 1866)
  • Lisa Christiani (1827 – 1853)
  • Anna Kull (1841 – 1923)
  • David Popper (1843 – 1913)
  • Julius Klengel (1859 – 1933)
  • Pau Casals, auch Pablo Casals, (1876 – 1973)
  • Emanuel Feuermann (1902 – 1942)
  • Pierre Fournier (1906 – 1986)
  • Paul Tortelier (1914 – 1990)
  • Mstislaw Rostropowitsch (1927 – 2007)
  • Janos Starker (1924 – 2013)

Auch heutzutage gibt es noch zahlreiche Cellist*innen, die ihr Instrument in seiner ganzen Vielfalt bespielen und ihr Publikum begeistern. Mischa Maisky (geb. 1948) und Yo-Yo Ma (geb. 1958) sind zwei der bekanntesten Cellisten der Gegenwart, die Du unbedingt kennen solltest.

Berühmte Cellokonzerte

Das Instrumentalkonzert ist eine der wichtigen Gattungen der klassischen Musik. Es zeichnet sich dadurch aus, dass ein Soloinstrument einem Orchester gegenübersteht und beide im Wechsel miteinander spielen. Erste bekannte Cellokonzerte finden sich bei den Komponisten Antonio Vivaldi, Carl Philipp Emanuel Bach und Luigi Boccherini.

Im Laufe der Musikgeschichte befand sich das Instrumentalkonzert in einem stetigen Wandel. In jeder Epoche wurde es den kompositorischen Idealen angepasst und brachte die musikalischen Charakteristika der jeweiligen Zeit zum Ausdruck.

Auch im Geigenunterricht online kannst du die bedeutendsten Werke für Streicher kennenlernen.

Wir stellen Dir hier eine Auswahl von sieben bekannten Cellokonzerten vor:

  • Joseph Haydn: Cellokonzert Nr. 1 in C-Dur Hob. VIIb:1
  • Luigi Boccherini: Cellokonzert Nr. 9 in B-Dur G 482
  • Robert Schumann – Konzert für Violoncello und Orchester in a-Moll op. 129
  • Camille Saint-Saëns: Cellokonzert Nr. 1 a-Moll op. 33
  • Pjotr Tschaikowsky: Rokoko-Variationen A-Dur op. 33
  • Antonin Dvořák – Cellokonzert in h-moll op. 104
  • Edward Elgar – Cellokonzert e-Moll op. 85

Einige dieser Werke wurden für bekannte Cellist*innen und ihre individuelle Spielweise geschrieben. Andere erlangen durch eine spätere Interpretation legendärer Virtuos*innen Berühmtheit. Sie alle gehören zum Standardrepertoire der klassischen Musik für Violoncello und werden auch heute noch regelmäßig auf den Konzertbühnen der ganzen Welt gespielt.

Bekannte Cellostücke

Das Instrumentalkonzert ist nicht die einzige Gattung, in der Werke für das Cello als Soloinstrument komponiert wurde. Bei unzähligen Komponisten verschiedener Epochen finden sich insbesondere Sonaten für Solocello oder mit Generalbass und später Klavierbegleitung. In ihnen drücken sich nicht nur die stilistischen Besonderheiten der jeweiligen Zeit, sondern auch die Veränderungen und Entwicklungen in der Spieltechnik aus.

Eines der bekanntesten frühen Werke für Solocello sind die sechs Suiten für Violoncello solo (BWV 1007-1012) von Johann Sebastian Bach. Sie galten lange als reine Studienobjekte, die nicht zum öffentlichen Vortrag geeignet seien und gerieten in Vergessenheit. Erst durch die Interpretation von Pau Casals, der sie zwischen 1927 und 1939 einspielte, erhielten sie die bis heute andauernde Beachtung.

Den wohl größten Verdienst an der Entstehung der sogenannt klassischen Sonate (Soloinstrument und Klavier) hat Ludwig van Beethoven. Unter anderem seine 1808 vollendete Cellosonate Nr. 3 A-Dur op. 69 wurde von vielen nachfolgenden Komponisten zum Vorbild genommen.

Einen ganz besonderen Auftritt hat das Cello in der Orchestersuite Le Carnaval des animaux (der Karneval der Tiere) von Camille Saint-Saëns. Der 13. Satz, Le Cygne (der Schwan), ist ein lyrisches Cellosolo, das nur vom Klavier begleitet wird. Ganz anders als in den meisten bekannten Cellostücken, ist hier keine technische Virtuosität gefragt. Vielmehr geht es darum der getragenen Melodie einen gefühlvollen Ausdruck zu verleihen.

Mit dem Übergang in das 20. Jahrhundert trat die Welt in ein Zeitalter, das von technischen Neuerungen sowie politischen und gesellschaftlichen Umwälzungen geprägt war. Diese Aufbruchsstimmung machte sich auch in der Kunst bemerkbar, die unaufhaltsam nach neuen Formen suchte.

Eine der bedeutendsten Entwicklungen in der Neuen Musik war die Hinwendung zur Atonalität. Ein wichtiger Vertreter der „freien Tonalität“ war Paul Hindemith. Unter anderem in seiner Sonate für Violoncello solo, op .25 nr. 3 lässt sich der Bruch mit allen bis anhin geltenden Konventionen gut heraushören.

Im Jahr 1970 kam die musikalische Entwicklung des Cellos in Pression für einen Cellisten von Helmut Lachenmann zu einem vorläufigen Höhepunkt. Das Stück ist eine Ansammlung von neuen Spieltechniken, die alle Möglichkeiten der Klangerzeugung auf dem Violoncello erforschen.

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Chantal

Sprachen, Literatur, Theater und Musik sind meine große Leidenschaft und waren schon immer ein wichtiger Teil meines schulischen, beruflichen und privaten Werdeganges.