China zählt zu den ältesten Kulturräumen der Welt – und ebenso alt ist die Vielfalt religiöser, philosophischer und spiritueller Strömungen, die das chinesische Leben bis heute prägen. Wer jedoch im westlichen Sinne nach „der einen Religion“ sucht, wird sie in der chinesischen Kultur kaum finden.

Statt klar abgegrenzter Konfessionen, wie man sie aus westlichen Religionen kennt, existiert in China ein komplexes Geflecht aus Glaubensformen, Riten und Weltanschauungen, die sich oft überschneiden: Daoismus, Buddhismus, Konfuzianismus und der sogenannte Shenismus – der chinesische Volksglaube – bestehen oft nebeneinander, beeinflussen sich gegenseitig und prägen den Alltag von Hunderten Millionen Menschen. Dabei verbinden sie Denken, Handeln, Ritual und Ethik auf einzigartige Weise.

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Religion in China: Zahlen & Geschichte im Überblick

Die Geschichte der Religion in China reicht über 3.000 Jahre zurück – von schamanistischen Praktiken in der Shang-Dynastie über den Einfluss von Daoismus, Konfuzianismus und Buddhismus bis hin zu modernen Formen spiritueller Praxis. Anders als im Westen entwickelte sich in China eine Weltanschauung, in der Religion, Philosophie und Kultur eng miteinander verflochten sind.

Der Konfuzianismus war über Jahrhunderte Staatsdoktrin, während der Daoismus und der Buddhismus das Alltagsleben prägten. Unter Mao wurden viele Glaubensformen unterdrückt – doch seit den 1980er-Jahren erleben sie eine Wiederbelebung.

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Wer war Mao Zedong?

Mao Zedong (1893–1976) war der Gründer der Volksrepublik China und Vorsitzender der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh). Er regierte das Land von 1949 bis zu seinem Tod und prägte mit seiner radikalen Politik – darunter die Kampagnen des Großen Sprungs nach vorn und der Kulturrevolution – das 20. Jahrhundert in China maßgeblich. Mao sah Religionen als „überholten Aberglauben“ an, der der kommunistischen Ideologie widersprach. Während der Kulturrevolution (1966–1976) ließ seine Regierung viele Tempel zerstören, Priester verfolgen und religiöse Rituale verbieten. Seit seinem Tod und den Reformen der 1980er-Jahre ist in China wieder mehr Raum für spirituelle und religiöse Praxis entstanden.

Heute ist die religiöse Landschaft Chinas vielfältig: Laut aktuellen Studien gibt es rund 250 Millionen Buddhisten, etwa 70 Millionen Christen, über 20 Millionen Muslime, ca. 12 Millionen Daoisten und über 700 Millionen Menschen, die an Ahnen, Götter oder kosmische Kräfte glauben – ein Zeichen für die lebendige Volksreligion. Der Glaube an Tao, Sterne und Schicksal bleibt fester Teil des chinesischen Alltags.

Daoismus: Der Weg zur Harmonie in Chinas ältester Religion

Eine Mamorstatue von Laozi.

Der Daoismus – auch Taoismus geschrieben – zählt zu den ältesten Religionen Chinas und ist zugleich eine tiefgründige Philosophie.

Im Zentrum steht das Konzept des Dao (道), des natürlichen „Weges“, der allem zugrunde liegt. Statt starrer Regeln lehrt der Daoismus ein Leben im Einklang mit der Natur, geprägt von Spontaneität, Gelassenheit und innerem Gleichgewicht.

Sein Ursprung liegt in den Lehren von Laozi, der das berühmte Daodejing verfasste – ein poetisches Werk über Harmonie, Wandel und die Kunst des „Nicht-Erzwingens“ (Wu Wei). Mit der Zeit entwickelte sich daraus nicht nur eine Lebensphilosophie, sondern auch eine Religion mit Tempeln, Priestern und Göttern – etwa den Acht Unsterblichen oder den Drei Reinen.

Wahre Führung bedeutet, den Menschen ihre eigene Kraft zu zeigen.

Laozi

Heute existieren beide Strömungen – der philosophische und der religiöse Daoismus – oft nebeneinander. Praktiken wie Qigong, Tai Chi oder Meditation gehören ebenso zum daoistischen Alltag wie Rituale für Gesundheit, Schutz und Spiritualität. In der chinesischen Kultur, Kunst und Medizin ist der Einfluss des Daoismus bis heute lebendig – als ruhiger Gegenpol in einer lauten Welt.

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Konfuzius & die Fünf Tugenden: Wie der Konfuzianismus China prägt

Der Konfuzianismus ist eine der prägendsten Philosophien Chinas – und mehr als 2500 Jahre alt. Begründer Konfuzius (551–479 v. Chr.) stellte nicht Götter oder das Jenseits ins Zentrum, sondern den Menschen, seine Tugend und sein soziales Handeln. Seine Lehre war eine Antwort auf politische Unruhe und moralischen Verfall im China des 6. Jahrhunderts v. Chr.

Im Mittelpunkt stehen Werte wie Menschlichkeit (Ren), Gerechtigkeit (Yi), Anstand (Li), Weisheit (Zhi) und Aufrichtigkeit (Xin). Wer diese Tugenden lebt, fördert Harmonie – erst in der Familie, dann im Staat. Bildung ist dabei ein zentrales Mittel zur Selbstkultivierung. Auch heute noch gilt: Wer lernen will, muss sich zuerst selbst verbessern.

Der Konfuzianismus ist keine Religion im westlichen Sinn, sondern eine praktische Weltanschauung, die bis heute das Denken in Ostasien beeinflusst. In Schulen, Familien und sogar in der Politik wirken seine Ideen nach – von der Achtung älterer Menschen bis zur Bedeutung moralischer Führung. Nach Zeiten der Ablehnung – etwa während der Kulturrevolution unter Mao – erlebt die Lehre des Konfuzius heute eine neue Wertschätzung als ethischer Kompass in einer schnelllebigen Welt.

Der Buddhismus in China: Lehre, Schulen & spiritueller Einfluss

Der Buddhismus ist heute ein fester Bestandteil der religiösen und kulturellen Weltanschauung vieler Chinesen. Ursprünglich aus Indien stammend, kam er im 1. Jahrhundert über die Seidenstraße nach China – und wurde dort tiefgreifend verändert.

Ein buddhistischer Mönch sitzt an einem See und schaut aufs Wasser.
Buddhistische Mönche sind ein wichtiger Teil der Religion. | Credits: Nicolas Häns

Besonders während der Tang-Dynastie (618–907) erreichte der chinesische Buddhismus ein „goldenes Zeitalter“: Der Staat förderte Klöster, Übersetzungen und neue Schulen. Gleichzeitig vermischte sich die Lehre Buddhas mit Elementen des Daoismus, des Konfuzianismus und der lokalen Volksreligion – ein Prozess, der typisch für Chinas Philosophie ist.

Tausende von Kerzen kann man am Licht einer Kerze anzünden, ohne dass ihr Licht schwächer wird. Freude nimmt nicht ab, wenn sie geteilt wird.

Buddha

Zentrale Begriffe wie Karma, Wiedergeburt oder Meditation wurden im Dialog mit daoistischen Ideen wie Qi und Wu neu interpretiert. Der Buddhismus wurde dabei nicht nur als Religion, sondern als Denken, ethisches Handeln und Lebensweg verstanden.

Besonders bedeutend wurden drei Schulen:

  • Chan (später Zen): konzentriert auf Meditation und Erfahrung
  • Tiantai: systematische Philosophie auf Basis des Lotos-Sutra
  • Reines Land: mit dem Glauben an Buddha Amitabha und Hoffnung auf Wiedergeburt im Paradies

Auch wenn er während der Kulturrevolution unter Mao stark unterdrückt wurde, erlebte der Buddhismus ab den 1980er-Jahren eine neue Blüte. Heute können Gläubige wieder feiern, meditieren und Tempel besuchen – auch mithilfe moderner Medien wie Apps und Livestreams. Mehr als 300 Millionen Menschen in China stehen dem Buddhismus heute nahe – damit ist das Land eine der weltweit größten buddhistischen Kulturen.

Shenismus verstehen: Ahnenkult, Rituale & Götter im Alltag Chinas

Der Shenismus – auch chinesischer Volksglaube genannt – ist keine Religion im klassischen westlichen Sinn, sondern eine vielschichtige Weltanschauung, die sich aus Ritualen, Mythen, Naturverehrung und familiären Traditionen zusammensetzt. Er verbindet Glaubensvorstellungen aus dem Daoismus, dem Buddhismus, dem Konfuzianismus und aus schamanistischen Ursprüngen – ein lebendiger Beweis für die kulturelle Vielfalt Chinas. Diese synkretische Praxis ist für viele Chinesen Teil des Alltags, auch wenn sie sich selbst oft nicht als religiös bezeichnen.

toll
Religion, Philosophie oder Weltanschauung?

Was ist was? In China verschwimmen die Grenzen zwischen Religion, Philosophie und Weltanschauung:

Religion: Fokus auf Rituale, Götter, Jenseits
Philosophie: Leitlinien für Denken und Handeln im Diesseits
Weltanschauung: Ganzheitliches Lebensgefühl mit kulturellen, spirituellen und moralischen Elementen

Deshalb spricht man in China oft lieber von einem „synkretischen System“ statt von klaren Religionen

Statt Dogmen oder zentraler Organisation steht im Shenismus das konkrete Handeln im Zentrum: das Denken an die Ahnen, das Handeln im Einklang mit Himmel und Erde, das Feiern traditioneller Feste wie dem Mondfest. Der Glaube ist stark mit der Kultur und Geschichte Chinas verbunden – mit Dynastie-Traditionen, kosmologischen Konzepten wie Yin & Yang, sowie der Idee eines harmonischen Zusammenlebens.

Die Bedeutung des Shenismus zeigt sich auch in der Politik: Seit den Reformen unter Deng Xiaoping fördert die Regierung bestimmte Riten als Teil des immateriellen Kulturerbes – mit Unterstützung lokaler Behörden. Auch im Buch der Riten, einem konfuzianisch geprägten Klassiker, spiegeln sich Elemente der Volksreligion wider. In modernen Debatten gewinnt der Shenismus als kulturelle Identitätsquelle wieder an Einfluss – gerade in einer Welt, die zwischen Tradition und westlichen Werten schwankt.

Heute sind Tempel, Götterprozessionen und Ahnenhallen in ländlichen Regionen ebenso verbreitet wie Online-Angebote für Wahrsagung oder digitale Opfergaben in urbanen Zentren. Zwischen digitalen Sternen-Apps und traditionellen Ritentischen zeigt sich: Der Shenismus hat seinen festen Platz im Leben vieler Chinesen – als gelebte Spiritualität zwischen Vergangenheit und Gegenwart.

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Lea

Ich liebe die Naturwissenschaften, meine große Leidenschaft ist das Meer. Das Schreiben und die Kreativität habe ich schon als Kind geliebt.