Französisches Boxen ist eine tiefgreifende Disziplin, die einen kühlen Kopf, viel Kalkül, Geschick und Kraft erfordert.

Théophile Gautier

Genau wie englisches Boxen, Kickboxen, thailändisches Boxen oder MMA gehört auch das französische Savate-Boxen zu den bekanntesten Kampfsportarten. Die Disziplin hatte ihre Anfänge im 19. Jahrhundert und übernahm den Geist und das Vokabular des Fechtsports.

Viele Fechtclubs nahmen Savate damals in Ihr Programm auf. Zu dieser Zeit konnte man aber noch kaum von einer richtigen Sportart sprechen – es war eher eine Art zu kämpfen. Auch in Deutschland erschien im späten 19. Jahrhundert bereits das erste Handbuch für Hand- und Fußboxen – dem Boxe-Française.

Es handelt sich um eine Boxart, bei der die Boxer – auch bekannt als "Schützen" – Ihren Gegner mit Fäusten und Füßen an bestimmten Stellen des Körpers berühren. Zur Ausstattung gehören Handschuhe für die Fäuste und Boxschuhen (Pantoffeln) für die Füße. In Frankreich gibt es mehr als 50.000 Boxer, die regelmäßig im Savate-Boxe-Club trainieren.

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Und los geht's

Die Geschichte des Savate

Die Tradition des damals noch als "Savatte" bezeichneten Kampfsports reicht zurück bis ins Jahr 1797. Vidocq, der damals 22 Jahre alt war, entdeckte diesen Sport, bevor er ins Gefängnis von Brest ging. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts galt Savate als "Sport der bösen Jungs" von Paris.

Savate-Boxen galt ursprünglich als "Sport der bösen Jungs". Quelle: Stockvault

Um 1800 tauchte der "Hausschuhsport" auch im Süden auf: ein Kampfsport, bei dem nur die Füße eingesetzt werden. 1820 eröffnete Michel Casseux die erste Pariser Savate-Halle, in der er auch unterrichtete. In den 1830er Jahren machte Charles Lecour eine Synthese aus Savate, englischem Boxen und dem Marseiller Hausschuhsport.

Die Geburtsstunde des französischen Boxens

Bei seiner Rückkehr nach Paris eröffnete er eine Halle, in der er sowohl Boxen als auch Savate unterrichtete. Dies war die Geburtsstunde des Boxe française! Im Laufe des Jahrhunderts entwickelte sich Savate schnell zu einer Sportart der Selbstverteidigung und Aristokratie.

Savate ist unter anderem dafür bekannt, sich körperlich auszupowern und in Form zu bleiben. Im Jahre 1877 veröffentlichte Joseph Charlemont den "Vertrag des Boxe-française", in dem erstmals die Regeln über Techniken und Schläge kodifiziert und theoretisiert wurden.

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Gründung der Boxakademie und Verbände

Zehn Jahre später, noch unter der Leitung von Karl dem Großen und seinem Sohn Charles, entstand die französische Boxakademie. Diese bestand bis zu Charles' Tod 1944. 1903 wurde der Französische Verband der Boxverbände (FFSB) gegründet, der französisches und englisches Boxen zusammenführte.

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Charles Charlemont und Jerry Driscoll: Ein inoffizielles Aufeinandertreffen

Das Aufeinandertreffen von Charles Charlemont und Jerry Driscoll (englisches Boxen) war sehr intensiv und das Boxe-française war danach in aller Munde. Dieser Kampf, den Charles Charlemont durch einen Schlag in den Unterleib gewann, war umstritten, da dieser Schlag von einigen für gültig und von anderen für verboten gehalten wurde. Dieses inoffizielle Aufeinandertreffen endete mit einem Prozess, bei dem die beiden Beteiligten sogar wegen Körperverletzung verurteilt wurden.

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs trat das französische Savate Boxen bei den Olympischen Spielen in Paris (1924) wieder in den Vordergrund. Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs stagnierte das französische Savate Boxen und erreichte nicht wirklich Bekanntheit. Nur ein paar Champions wie Pierre Baruzy, Berceau, Laford oder Prévost brannten für diesen Sport.

Etablierung und Blütephase des Savate Kampfsports

Dank der guten Leitung des CNBF (Comité National de Boxe Française), das französisches Boxen in den Universitäten und Schulen etablierte, hatte das Savate in den 70er und 80er Jahren seine Blütephase. Im Jahr 1980 gab es mehr als 10.000 Mitglieder und bis 1985 mehr als 20.000, was mit der Gründung der internationalen Föderation zusammenhing.

Heute gibt es in Frankreich mehr als 50.000 Savate-Schützen. Auch in Deutschland gibt es bis heute einige Savate-Anhänger: Der Savate-Canne-Baton-Deutschland e.V. betreut die deutschen Savate-Boxer und organisiert Trainingseinheiten und Meisterschaften.

Wenn du mehr über Amerikanisches Boxen, Karaté, Kickboxen, Teakwondo, Lethwei, MMA, vietnamesisches Boxen und deren Unterschiede wissen möchtest, dann erfährst du hier mehr über die unterschiedlichen Boxstile und Kampfkünste!

Lerne mehr über die Geschichte des Kampfsports!
Das Duell zwischen Charles Charlemont und Jerry Driscoll sorgte für Diskussionen. Quelle: Unsplash

Die Regeln und die Kodifikation des Savate

Wie in allen Sportarten – vor allem im Kampfsport – gibt es auch im Savate bestimmte Regeln. Diese umfassen die unterschiedlichen Alters- und Gewichtsklassen, Gradierung und vor allem die Vorschriften über die Schläge. Denn nein – Savate ist kein Straßenkampf! Bestimmte Fuß- oder Faustschläge sind erlaubt, während andere verboten sind.

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Alters- und Gewichtsklassen

Um sicherzustellen, dass die Kämpfe ausgeglichen sind, werden die Savate-Boxer nach Gewichtsklasse und Alter gruppiert.

Für die Altersklassen gilt:

7-9 Jahre10-11 Jahre12-13 Jahre14-15 Jahre16-17 Jahre18-20 Jahre21-34 Jahre
Pré-poussinsPoussinsBenjaminsMinimesCadetsJuniorsSeniors

Die Gewichtsklassen sind je nach Alter unterschiedlich. So gibt es eine Kategorie, die die "cadets" einschließt und eine andere für alle Boxer, die älter als die "cadets" sind.

Für die Kategorie nach den "cadets" gelten folgende Gewichtsklassen:

  • Mouche: weniger als 48 kg
  • Coqs: von 48 bis 52 kg
  • Plumes: weniger als 56 kg
  • Légers: von 56 bis 60 kg,
  • Super-légers: von 60 bis 65 kg,
  • Mi-moyens: von 65 bis 70 kg,
  • S/M/ Moyen: von 70 bis 75 kg,
  • Moyens: von 75 bis 80 kg (bei den Frauen fasst diese Gruppe 75 kg und mehr zusammen),
  • Mi-lourds: von 80 bis 85 kg,
  • Lourds: mehr als 85 kg.

Wusstest Du, dass es zahlreiche Kampfsportarten mit chinesischem Ursprung gibt? Erfahre hier mehr über die verschiedenen chinesischen Boxstile!

Angriff vs. Kampf

Im französischen Savate-Boxen und im Gegensatz zu vielen anderen Kampfsportarten gibt es zwei verschiedene Formen beim Aufeinandertreffen der Gegner. Unterschieden wird zwischen den Kategorien "Angriff" und "Kampf".

Dies sind 2 Varianten im Savate, die wir uns im Folgenden noch genauer ansehen werden. In der Kategorie "Kampf" wird ein Boxer als "Veteran" bezeichnet. Ab 40 Jahren gilt diese Bezeichnung auch für die Kategorie "Angriff".

Der Angriff ist eine Form der Begegnung, wo die Kraft der Schläge nicht mit einbezogen wird. Man spricht von Leichtkontakt zwischen den Gegnern. Hier ist es essentiell, die Schläge richtig zu platzieren. Der Boxer wird nur anhand seiner technischen und taktischen Fähigkeiten bei den Berührungen beurteilt und nicht anhand der Schläge.

Bei dieser Art von Begegnung kann eine besondere Wucht der Schläge auch sanktioniert werden. Die "Angriff"-Variante ist für alle Altersgruppen und jedes Leistungsniveau geeignet. Die meisten Angriffe finden in Runden von 1 Minute und 30 Sekunden statt.

Beim Kampf wird die Kraft der Schläge bewertet, um den Gewinner eines Kampfes festzustellen. Das K.O. des Gegners ist hier erlaubt und es gibt nur minimale Schutzkleidung. Diese Variante kann erst ab 18 Jahren praktiziert werden, unter der Voraussetzung eines "gelben Handschuhs". Die meisten Kämpfe finden in fünf 2-minütigen Runden statt.

Angriff:

Im Savate Kampfsport ist ein Angriff ein leichter, technischer Wettkampf, bei dem es darum geht, präzise und sauber zu treffen, ohne hart zuzuschlagen.

Kampf:

Im Savate ist ein Kampf ein Wettkampf mit harten Schlägen, bei dem auch ein K.O. erlaubt ist und die Schlagkraft über den Sieg entscheidet.

Gemäß diesen beiden Hauptklassifikationen spricht man von Leichtkontakt ("Angriff") und Vollkontakt ("Kampf") zwischen den Gegnern. PS: Ein Superprof für Kampfsport München kann Dir diese und noch viele weitere interessante Aspekte über das Savate Boxen erklären!

Das Gradierungssystem im französischen Boxen

Die Organisation der Gradierung liegt in der Verantwortung der französischen Boxclubs (in der Regel zwei Mal jährlich). Wie in den meisten Kampfsportarten wie zum Beispiel Judo, Karate oder Aikido, wird die Gradierung der Boxer durch Farben dargestellt.

Boxhandschuhe gehören auch beim Savate zur Grundausstattung. Quelle: unsplash: Arisa Chattasa

Es gibt Technik-Gradierungen in blau, grün, rot, weiß, gelb sowie Silber- oder Bronzehandschuhe für Technik. Jede dieser Gradierungen ist wiederum in 3 Klassen unterteilt. Der technische Silber- oder Bronzehandschuh ermöglicht den Zugang zu bestimmten Wettbewerben, die ohne diese Auszeichnungen nicht möglich wären.

In einem weiteren Artikel haben wir für Euch all das zusammengefasst, was Ihr über das Muay Thai Boxen wissen solltet.

Die verschiedenen Techniken

Im Savate kommen sowohl präzise Fußtritte als auch gezielte Faustschläge zum Einsatz. Die Techniken erfordern Koordination, Schnelligkeit und Kontrolle. Dabei gibt es klare Regeln: Bestimmte Schläge, wie Tritte unter die Gürtellinie oder Angriffe mit Knie, sind streng verboten, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Fußschläge

Der internationele Savate-Verbund beschreibt 11 verschiedene Formen des Fußtrittes, die man in zwei grobe Kategorien einteilen kann: Halbkreisfußtritte und Fußstöße.

  • Halbkreisfußtritt: Dies ist ein kreisförmiger Fußschlag, der mit der Oberfläche des Fußes oder der Fußspitze ausgeführt wird und den Gegner am Bein, am Oberkörper oder am Kopf trifft. Er beginnt mit einer Drehung aus der Hüfte in Richtung Gegner. Es gibt zwei Varianten: den Halbkreisfußtritt nach vorne und den nach hinten.
  • Fußstoß: Es gibt zwei Arten von Fußstößen: gerade und seitlich. Beim geraden Fußstoß trifft die Fußsohle den Gegner von vorn – am Bein, Oberkörper oder Kopf. Dabei hebt man das Knie und stößt locker nach vorne. Der seitliche Fußstoß kann mit der Sohle, der Ferse oder den Zehenspitzen ausgeführt werden.

Es gibt viele Video-Tutorials, die dabei helfen können, sich diese Techniken bildlich vorstellen zu können! Oder aber Du suchst Dir einen Profi auf Superprof, z.B. für Kickboxen Berlin, der Dir alles ganz genau zeigt!

Faustschläge

Im Savate werden vier Kategorien von Faustschlägen unterschieden. Diese sind wiederum in zwei Kategorien aufgeteilt – kreisförmig und geradlinig:

  • Der Haken ist ein kreisförmiger Faustschlag, der horizontal ausgeführt wird und aus einer Seitwärtshaltung des Boxers gegen die Körpermitte oder den Kopf des Gegners zielt.
  • Der Direkte ist ein Faustschlag, der geradlinig ausgeführt wird. Mit einem direkten Faustschlag visiert man die frontalen Körperpartien des Gegners an, die Körpermitte oder den Kopf.
  • Der Schwinger, ein kreisförmiger Faustschlag, der durch eine Schwung-Bewegung in Seitenlage ausgeführt wird.
  • Der Uppercut ist ein kreisförmiger Faustschlag, der von unten nach oben ausgeführt wird und gegen die Körpermitte oder den Kopf des Gegners gerichtet ist.

In einem weiteren Artikel haben wir für Euch all das zusammengefasst, was Ihr über die englische Boxkultur wissen solltet.

Verbotene Bewegungen

Ehemals im Savate erlaubte Knieschläge sind heute verboten. Außerdem verboten sind vertikal ausgeführte Tritte, vertikale Tritte mit der Ferse, Schienbeintritte oder auch Fußtritte gegen den Rücken des Gegners. Verboten ist es auch, einen Fußtritt auszuführen und sich dabei mit einer Hand auf dem Boden abzustützen.

Es ist nicht erlaubt, einen am Boden liegenden Gegner zu schlagen.
Der Ringrichter sorgt dafür, dass die Regeln beim Boxkampf befolgt werden. Quelle: VisualHunt

Im Hinblick auf Faust-Verbote sind Ellbogenschläge und Rückhandschläge mit dem Unterarm verboten.

Etwas technischer aber auch deutlich anspruchsvoller als das bekannte französische Boxen, gilt das amerikanische Boxen als bewegungsbefreiender und ermutigt den Körperkontakt zwischen den Gegnern.

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Alessandra

Ich bin vielseitig interessiert: Musik, Kunst, persönliche und berufliche Entwicklung. Als freiberufliche Texterin kann ich jeden Tag etwas Neues lernen und so meinen Wissensdurst stillen.