Kalabrien liegt ganz im Süden des Festlands Italiens und zählt zu den schönsten Regionen des Landes. Hier ist weder der Massentourismus angekommen noch eine bedeutende Industrie entstanden, so dass die Landschaft weitgehend unberührt ist und viele Brauchtümer und Traditionen bis heute eine wichtige Rolle im Leben der Einheimischen spielen.
Das Landesinnere der Region ist weitgehend von einer Berglandschaft bedeckt, während die Küsten von steilen Felsklippen und traumhaften Stränden geprägt sind. Idyllische Bergdörfer, auf Klippen gebaute Altstädte und faszinierende Bauwerke aus vergangenen Zeiten prägen die Landschaft Kalabriens ebenso.
Das Leben hier ist ruhig und entschleunigt. Mit durchschnittlich 320 Sonnentagen im Jahr steht die Region unter dem Charme der italienischen Lebensfreude - la dolce vita schwebt allgegenwärtig in den engen Gassen der kleinen Orte.
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Kalabrien auf einen Blick
Die südliche Region Kalabrien (italienisch: Calabria) liegt an der Stiefelspitze Italiens. Sie ist etwa 15.000 Quadratkilometer groß und Heimat von 2 Millionen Menschen. Hauptstadt der Region ist Catanzaro.
Im Norden grenzt Kalabrien an die Nachbarregion Basilicata. Ansonsten ist dieser Teil Italiens ringsum vom Mittelmeer umgeben: Im Osten und Süden das Ionische Meer, im Westen das Tyrrhenische Meer. Auch einige kleinere, vorgelagerte Inseln zählen zu Kalabrien. Auf einer dieser befindet sich auch der aktive und bekannte Vulkan Stromboli, der gemeinsam mit einem ausgebildeten Wanderführer bestiegen werden kann.
Zudem ist die Insel Sizilien, eine eigenständige Region, nicht weit. Festland und Insel sind über die Straße von Messina miteinander verbunden, am nahegelegensten Punkt Kalabriens sind es nur etwas mehr als drei Kilometer bis nach Sizilien.
Die Region ist aufgeteilt in die folgenden fünf Provinzen, also Verwaltungseinheiten:
- Catanzaro
- Cosenza
- Crotone
- Reggio Calabria
- Viba Valentia
Geologisch liegt Kalabrien in der Nähe der Messina-Verwerfung. Diese macht die Region anfällig für Erdbeben, die sich in der Vergangenheit schon mit ihrer vollen Zerstörungskraft gezeigt haben und ganze Städte und Dörfer ruiniert haben.
Von Deutschland erreicht man die Reggio Calabria über den Flughafen Lamezia-Terme. Dorthin gibt es insbesondere im Sommer ab mehreren deutschen Städten Direktflüge.
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Spuren der Geschichte und Brauchtümer
Ausgrabungen haben gezeigt, dass die Stiefelspitze bereits in der Steinzeit besiedelt war. In der aufgezeichneten Vergangenheit war Kalabrien dann von vielen verschiedenen Völkern und Stämmen besetzt und beherrscht, darunter die Griechen, Römer, Nomannen, Aragonesen, Byzantiner und Spanier. Zwischenzeitlich gehörte es zum Königreich Sizilien, dann zum Königreich Neapel und letztendlich wurde es Teil der Republik Italien.
Spuren und Zeugnisse der bewegten Geschichte finden sich aber bis heute überall in der Region verstreut, nicht zuletzt in den beeindruckenden historischen Bauten wie Kirchen und Gottesstädten. Kalabrien ist katholisch geprägt und die Marienanbetung nach wie vor ein wichtiger Teil im Leben der Süditalienerinnen und Süditaliener.
Die Wirtschaft Kalabriens
Wirtschaftlich betrachtet ist Kalabrien unbedeutend und eine der wirtschaftlich ärmsten Regionen Italiens. Im 19. Jahrhundert sowie in den 1960er Jahren führten große wirtschaftliche Nöte zu großen Wellen der Auswanderung. Ganze Landstriche vereinsamten. Auch heute noch zieht es viele junge und talentierte Menschen in nördliche Regionen des Landes oder ins Ausland. Die wichtigsten Einkommensquellen sind die Land- und Agrarwirtschaft sowie der Tourismus.
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Das Bezaubernde an der Landschaft von Kalabrien ist, dass die Region sowohl raue Gebirgszüge als auch traumhafte Sandstrände und eindrucksvolle Felsklippen vorzuweisen hat. Etwa 9 % der geografischen Fläche sind Flachland, 49 % Hügelland und 42 % Bergland. Gleich mehrere sehenswerte Nationalparks können bieten sich für Reisen ins Gebirge an, wie der Nationalpark Sila, der Nationalpark Pollino oder der Nationalpark Aspromonte.
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Die Berge Kalabriens
In der Landesmitte befinden sich die Berge des Appenin, die bis zu 2.000 Meter hoch sind. Diese bestehen aus verschiedenen Gebirgszügen: Im südlichen Teil liegt der Gebirgszug Aspromonte und im Norden die Gebirgszüge Sila und Serre ebenso wie das Pollino-Massiv.
Kleine, verwunschene Bergdörfer laden zum Schlendern und Erkunden ein und verströmen einen typisch italienischen Charme. Die wunderschöne Landschaft fasziniert mit ihren schroffen Berghängen, den Flüssen, Wasserfällen und Wäldern.
Denn die Berglandschaften in Kalabrien sind, eigentlich eher untypisch für Süditalien, überzogen mit dichten Buchenwäldern und Kiefernwäldern, die die Region zu einem Traumziel für Wanderer macht. Hier leben neben Füchsen und Wildschweinen auch Wölfe, Wildkatzen, Greifvögel und Schlangen. Zum Schutz von Flora und Fauna hat der Staat verschiedene Nationalparks errichtet.
In der Gebirgsregion fließen viele Flüsse, allerdings sind die meisten von diesen in den Sommermonaten ausgetrocknet und nur von Herbst bis Frühjahr mit Wasser gefüllt. Einzig der Crati, der längste Fluss Kalabriens, trägt ganzjährig Wasser.
Der höchste Berg der Region ist der Monte Serra Dolcedorme. Dieser ist 2.267 Meter hoch und liegt an der Grenze zur nördlicheren Region Basilikata im Massiv des Pollino. Der höchste Berg im Aspromonte ist der Montalto mit 1.955 Metern.
Zusätzlich zu Wanderern sind die Berge von Kalabrien auch für Urlaub mit dem Rad und Mountainbike eine Reise wert. Wanderwege sind hier ebenso präsent wie Radwege und Mountainbikepisten.
Anders als in den flacheren Teilen Kalabriens kann es trotz der südlichen Lage in den Wintermonaten kalt werden und sogar schneien - zumindest oberhalb von 1.200 Metern. Dann spielt auf den Loipen der Sila Grande zwischen Dezember und Februar sogar der Wintersport eine Rolle und Langläufer erfreuen sich an der Winterlandschaft aus dem Bilderbuch mit verschneiten Bergspitzen und zugefrorenen Seen.

Kalabriens Küste
Insgesamt bietet Kalabrien knapp 800 Kilometer Küste - also eine ganze Menge. Fast zu allen Seiten hin erstreckt sich das tiefblaue bis türkisfarbene Mittelmeer. Die Küsten sind felsig, hier und da finden sich aber auch paradiesisch anmutende Strände mit feinem weißen Sand.
Hier wachsen Palmen, Kakteen, Agaven, Pinien, Eukalyptusbäume, Olivenbäume sowie Zitronen- und Orangenbäume. Besonders in Kalabrien ist die Bergamotte: Ebenfalls eine Zitrusfrucht, eine Mischung aus Zitrone und Bitterorange. Sie wird selten als Frucht verzehrt, sondern eher zu Bergamottenöl weiterverarbeitet. Dieses kommt unter anderen für den beliebten Schwarztee Earl Grey oder das weltweit bekannte Parfüm Kölsches Wasser zum Einsatz. Rund 90 % der weltweiten Produktion von Bergamottöl stammen aus Kalabrien.
Doch zurück zur Küstenlandschaft der süditalienischen Region: Diese sind vor allem für ausgiebige Badeurlaube beliebt. Vom Massentourismus ist die Stiefelspitze noch weit entfernt, auch wenn sie landschaftlich betrachtet auf jeden Fall genug Attraktivität aufweisen kann. Noch sind es vor allem Italiener und Italienerinnen, die hier Urlaub am Strand verbringen, aber auch einige ausländische Gäste.
Neben reinem Entspannen und Baden locken die Küstenabschnitte auch mit anderen Aktivitäten wie dem Segeln oder Tauchen. Die Tauchreviere vor Kalabrien zählen unter Kennern zu den schönsten im gesamten italienischen Mittelmeer.
Die beste Zeit für Badeurlaub ist zwischen Juni und Oktober, mit Ausnahme des sehr heißen Monats August. Das Klima in den Küstenregionen ist mediterran bis subtropisch. Im Sommer genießen Urlauber 10 Sonnenstunden, angenehm warme Wassertemperaturen und kaum Niederschlag - perfekt für einen entspannten Urlaub am Strand. Für Aktivurlaube eignen sich hingegen vor allem der Herbst und Winter.
Sehenswerte Orte in Kalabrien
Kalabrien ist wie bereits erwähnt durchzogen mit kleinen, einladenden Orten und Dörfern. Einige davon stellen wir hier vor.
Capo Vaticano
Capo Vaticano ist keine Stadt, sondern ein Küstenabschnitt in Kalabrien. Er hat mit dem Vatikan nichts zu tun, auch wenn der Name dies vermuten lässt, stattdessen handelt es sich um ein beliebtes Ausflugsziel. Das Wasser ist hier kristallklar, die Küste geprägt von Klippen und kleinen, versteckten Badebuchten. Besonders ist hier der Blick auf die Küste Siziliens, der ein tolles Bild darstellt.

Tropea
Tropea ist wohl der touristischste Ort in Kalabrien, aber auch durchaus ein sehenswerter Schatz. Die Strände des Tyrrhenischen Meeres sind hier traumhaft, die historische Altstadt voll von Sehenswürdigkeiten. Dazu zählt zum Beispiel die Cattedrale di Tropea aus dem 12. Jahrhundert. Am faszinierendsten ist aber vielleicht die Wallfahrtskirche Chiesetta dell'Isola, die auf einem 40 Meter hohen Felsen thront und einen wundervollen Blick über das Mittelmeer, die Strände und die Berge des Landesinneren zu bieten hat. Von Tropea kannst du außerdem eine Schifffahrt zum Vulkan Stromboli machen.
Scilla
Ein weiterer sehr idyllischer Ort ist Scilla. Scilla liegt in einer kleinen Bucht, die Häuser des Ortes sind an bzw. in einen Felshang gebaut. Besonders empfehlenswert ist das alte Fischerviertel Chianalea. Hier kannst du durch die engen Gassen schlendern und die vielen Fischerboote am Hafen bestaunen. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die historischen Bauwerke wie die Kathedrale und das Kastell von Scilla, die beide erhöht über dem Ort liegen und ebenfalls einen tollen Blick auf den Hafen bieten.









