Die französische Sprache gehört zu den bedeutendsten Weltsprachen und blickt auf eine lange, facettenreiche Geschichte zurück. Die facettenreiche französische Sprachgeschichte
entwickelte sich über Jahrhunderte hinweg zu einer Kultursprache Europas und weit darüber hinaus.
Entstanden aus dem Vulgärlatein des Römischen Reiches wurde Französisch durch verschiedene Einflüsse geprägt und entwickelte eine besonders ausgeschmückte Sprache, die nicht nur in Frankreich, sondern auf mehreren Kontinenten gesprochen wird – ein Ergebnis von Geschichte, Kolonialismus und kulturellem Einfluss.
In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Herkunft und historische Entwicklung dieser klangvollen Sprache.
Sprachliche Wurzeln und Ursprung
Die sprachlichen Wurzeln der französischen Sprache reichen weit in die Antike zurück und sind eng mit der Geschichte des Römischen Reiches und der Völkerwanderungen in Europa verbunden. Schauen wir uns die sprachlichen Wurzeln genauer an!
Indogermanische Sprachfamilie
Französisch gehört zur indogermanischen Sprachfamilie, die auch als indoeuropäisch bezeichnet wird. Das Indoeuropäische stammt aus der Urgeschichte und vereint viele der heutigen Sprachen! Es war eine gesprochene Sprache, basierend auf der Lautsprache, der Aussprache und der Kommunikation zwischen den Völkern.
Die Geschichte der Französischen Sprache findet hier ihren Ursprung!
Mit etwa drei Milliarden Muttersprachlern sind die indogermanischen Sprachen die sprecherreichste Sprachfamilie der Welt.
Durch die kulturelle Vielfalt in der Urgeschichte entwickelte jedes Volk seine eigenen Variationen, was schließlich zu der Vielzahl an Sprachen führte.
Innerhalb der Sprachfamilie lassen sich unterschiedliche Sprachzweige feststellen:
Germanische Sprachen
Romanische Sprachen
Albanisch
Griechisch
Slawische Sprachen
Armenisch
Baltische Sprachen
Iranische Sprachen
Indoarische Sprache
Französisch gehört zur Familie der romanischen Sprachen, die sich aus dem Vulgärlatein – also dem gesprochenen Alltagslatein der römischen Bevölkerung – entwickelt haben.
Herkunft aus dem Vulgärlatein
Wie alle romanischen Sprachen hat auch Französisch seinen Ursprung im Vulgärlatein, also nicht im klassischen lateinischen Schriftsystem, sondern im gesprochenen Latein der damaligen Gesellschaft.
Als die Römer im 1. Jahrhundert v. Chr. unter Julius Caesar das Gebiet des heutigen Frankreich eroberten, trafen sie dort auf die keltischen Völker der Gallier, deren Sprache nach und nach von Latein verdrängt wurde.

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Latein wurde zur offiziellen Sprache in Kirche, Armee und Verwaltung. Auch die inoffizielle Ausdrucksweise wandelte sich und die Sprache zur damaligen Zeit entlehnte vieles aus dem Latein:
- Substantive
- Verben
- Adverbien
- Satzbau
- Konjugation
Auch heute noch sind viele Lehnwörter mit lateinischem Ursprung im Französischen leicht zu erkennen!
Einfluss keltischer und germanischer Sprachen
Auch wenn Latein damals die offizielle Amtssprache war, hinterließen die Gallier einige Spuren im späteren Französisch – etwa in Form bestimmter Wörter oder Lautmuster.
Nach dem Zerfall des Weströmischen Reiches im 5. Jahrhundert kamen germanische Völker, vor allem die Franken, ins Land. Ihr Einfluss auf die Sprache war beträchtlich:
- Viele germanische Lehnwörter, besonders im Militär- und Alltagsbereich, fanden Eingang ins Frühfranzösische.
- Auch die Aussprache veränderte sich – etwa durch stärkere Betonung am Wortanfang und die Entwicklung neuer Laute.
So entstand im Laufe der Jahrhunderte eine neue, eigenständige Sprache: das Altfranzösische. Diese entwickelte sich weiter und wurde im Mittelalter durch Literatur, Verwaltung und Kirche zunehmend gefestigt.
So ist die Entwicklung der Sprache Molières von verschiedenen Einflüssen geprägt.
Die Wurzeln des heutigen Französischen sind somit eine Mischung aus lateinischem Fundament, keltischen Einflüssen und germanischer Prägung.
Das Altfranzösische im Mittelalter
Im Mittelalter durchlief die französische Sprache eine entscheidende Phase ihrer Entwicklung, in der sie sich von Latein endgültig emanzipierte und als eigenständige Sprache Gestalt annahm. Im mittelalterlichen Frankreich existierten verschiedene Dialekte mit den zwei wichtigsten Gruppen:
- die Langue d’oïl im Norden (aus der das heutige Standardfranzösisch hervorging)
- die Langue d’oc im Süden (auch Okzitanisch genannt)
Man spricht in dieser Zeit vom Altfranzösisch, das etwa vom 9. bis zum 13. Jahrhundert verwendet wurde. Durch die Entwicklung des Handels wurde das Französische über die Grenzen Frankreichs hinweg verbreitet und entwickelte sich unter diesen Einflüssen stetig weiter.

Im Laufe des Hoch- und Spätmittelalters gewann das Altfranzösische in Verwaltung, Literatur und Recht an Bedeutung und verdrängte zunehmend das Latein. Gleichzeitig begannen erste Bestrebungen zur Vereinheitlichung der Sprache, besonders im Einflussbereich der französischen Krone.
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Zur damaligen Zeit war Französisch eine Mischung aus Entlehnungen von Kulturen verschiedenster Länder. Geprägt von verschiedenen Sprachen:
Arabisch
Vulgärlatein
Englisch
Altnordische Sprache
So legte das Mittelalter den Grundstein für das Mittelfranzösische (14.–16. Jahrhundert), das der modernen französischen Sprache bereits deutlich näherkam. Es war eine Zeit des sprachlichen Wandels, der Dialektvielfalt – aber auch der Festigung einer nationalen Sprachidentität.
Die Erfindung des Buchdrucks Mitte des 15. Jahrhunderts trug ebenfalls dazu bei, dass das Französische seine Rolle in der Welt einnahm.
Vereinheitlichung der Sprache
Die Vereinheitlichung und Standardisierung der französischen Sprache begann ab dem 16. Jahrhundert und war eng mit der politischen Zentralisierung Frankreichs verbunden.
Offizielle Amtssprache in Frankreich
Während im Mittelalter zahlreiche regionale Dialekte gesprochen wurden, setzte sich zunehmend die Variante des Île-de-France, also der Region rund um Paris, als Grundlage des Standardfranzösischen durch.
Ein entscheidender Schritt war das Edikt von Villers-Cotterêts im Jahr 1539, erlassen von König François I.. Dieses Gesetz verpflichtete Verwaltung und Gerichte dazu, Französisch statt Latein für alle offiziellen Dokumente zu verwenden. Damit wurde Französisch erstmals zur Amtssprache des Königreichs.
Als international wichtige Sprache war dieser Schritt die Grundlage für die Verbreitung der Langue über die Landesgrenzen hinweg.
Die Gründung der Académie Franҫaise
Im 17. Jahrhundert folgte ein weiterer Meilenstein: die Gründung der Académie française im Jahr 1635 durch Kardinal Richelieu. Diese Institution hatte (und hat bis heute) die Aufgabe, die französische Sprache zu pflegen, zu vereinheitlichen und zu schützen.
Hauptziel war es, die Sprache einerseits reichhaltiger zu machen und gleichzeitig Regeln durchzusetzen, um die Ausbreitung der Sprache besser regulieren zu können. Die Académie erarbeitete ein erstes offizielles Wörterbuch und setzte sich für einheitliche Schreibweisen und grammatische Normen ein.

Die Académie Franҫaise hatte und hat auch heute noch, 40 offizielle Mitglieder auf Lebzeiten, welche von wichtigen historischen Persönlichkeiten besetzt werden. Darunter findet man unter anderem:
Molière
Émile Zola
Jean-Jacques Rousseau
René Descartes
Guy de Maupassant
Marcel Proust
Pierre-Augustin Caron de Beaumarchais
Denis Diderot
Die „Unsterblichen“ der Académie tragen auf eine diplomatische Art und Weise zur Anerkennung der französischen Sprache bei. Und gehören zu den berühmten französischsprachigen Persönlichkeiten.
Im Jahr 1694 erschien das erste Wörterbuch der Académie Franҫaise - aktuell ist es schon in der neunten Auflage! Die französische Sprache konnte sich dank der Reformen der Académie Franҫaise besser an soziale Veränderungen zu dieser Zeit anpassen.
Einfluss der Revolution
Mit der Aufklärung und der Französischen Revolution wurde Französisch nicht nur zur Sprache der Literatur und Wissenschaft, sondern auch zum Symbol einer nationalen Identität. In dieser Phase wurde die Sprache modernisiert.
Nach der Französischen Revolution wurden sich die Intellektuellen bewusst, dass nur ein kleiner Teil der Bevölkerung offizielles Französisch sprach und der Großteil an regionalen Dialekten festhielt. Die Bildung einer offiziellen Nationalsprache erhielt oberste Priorität, um das Zugehörigkeitsgefühl einer gemeinsamen Kultur zu verstärken
Im 19. und 20. Jahrhundert trugen das Bildungssystem, die Medien und gezielte Sprachpolitik weiter dazu bei, Dialekte zurückzudrängen und das Standardfranzösisch landesweit durchzusetzen.
Verbreitung der französischen Sprache
Die französische Sprache ist heute eine bedeutende Weltsprache, deren globale Verbreitung maßgeblich durch die koloniale Expansion Frankreichs seit dem 17. Jahrhundert geprägt wurde. In Afrika, Südostasien, der Karibik und Nordamerika gründeten die Franzosen Kolonien, in denen die französische Sprache eingeführt und gefördert wurde – sei es in Verwaltung, Bildung oder Kirche.
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Auch nach der Unabhängigkeit vieler dieser Länder blieb Französisch in zahlreichen Regionen erhalten, meist als Amtssprache oder wichtige Bildungssprache. Heute ist Französisch die:
Ländern
Besonders präsent ist Französisch als Muttersprache oder Zweitsprache in folgenden Regionen:
- In Kanada (insbesondere in der Provinz Québec)
- In großen Teilen West- und Zentralafrikas
- In der Karibik (z. B. Haiti, Guadeloupe)
- In Überseegebieten wie La Réunion oder Französisch-Guayana.
In diesen Ländern prägt Französisch nicht nur den Alltag, sondern auch Bildung, Verwaltung und Medien.
Aktuelle Stellung der französischen Sprache
Heute wird Französisch auf fünf Kontinenten gesprochen und zählt zu den offiziellen Amtssprachen in über 32 Ländern. Es ist eine der sechs Amtssprachen der Vereinten Nationen, ebenso wie der Europäischen Union, der Afrikanischen Union und vieler weiterer internationaler Organisationen:
UNESCO
NATO
Internationales Olympisches Komitee
Diese institutionelle Präsenz unterstreicht den hohen geopolitischen Stellenwert der Sprache. Daneben sprechen es auch eine große Zahl Menschen:
Millionen Menschen
Zudem genießt die französische Sprache weltweit kulturelles Ansehen. Sie steht für Eleganz, Kunst, Mode, Gastronomie und Diplomatie – Bereiche, in denen Frankreich traditionell starken Einfluss ausübt.
Schließlich gilt Französisch heute auch als Sprache der Liebe!
Um den Einfluss der französischen Sprache zu sichern und gegen den wachsenden Einfluss des Englischen – insbesondere in Wissenschaft und Technologie – zu schützen, betreibt Frankreich eine aktive Sprachpolitik. Es wurden verschiedene Reformen in die Wege geleitet:
- Vereinfachung der Terminologie (in der Konjugation, das „oi“ wird zu „ai“ also „j’avois“ wird zu „j’avais“)
- Beue französische Rechtschreibung
- Aufkommen englischer Wörter („bifteck“, „club“, „punch“, „meeting“ etc.)
- Neue Wortschätze, um moderne Konzepte benennen zu können („tramway“, „rails“, „tunnels“ etc.)
- Berücksichtigung der Folgen der Globalisierung („show-biz“, „cash-flow“, „data“ etc.)
Neben diesen Reformen gibt es immer wieder gesetzliche Vorgaben zur Verwendung französischer Begriffe in Werbung und Medien sowie Pläne zur Förderung der Sprache im Ausland durch Institutionen wie die "Organisation internationale de la Francophonie".
Insgesamt ist Französisch heute nicht nur eine lebendige Weltsprache, sondern auch ein kulturelles Symbol mit starker historischer Tiefe und globaler Relevanz.
Indoeuropéen: il y manquent les langues germaines
beucoup de termes ne sont pas corrects
indoeuropéen: il y manquent les langues germaines
wir haben uns gerade damit im unterricht befasst. dabei ist mir aufgefallen, dass diesem artikel leider die quellen und bezüge fehlen. mfg
Hi Jakob,
unsere Redakteur*innen recherchieren immer sehr gründlich, aber es soll ja keine wissenschaftliche Abhandlung werden. Hast du denn einen Textabschnitt gesehen, in dem der Inhalt faktisch falsch ist? Lass es uns wissen!
Sehr informative, echt zu empfehlen.