Hier ist noch ein anderes Beispiel:
"Ich gab ihm frische Socken".
In diesem Fall ist "Ich" das Subjekt des Satzes, während "die Socken" das direkte Objekt sind. Das Verb hier ist "geben", und das indirekte Objekt ist "er", dem ich die Socken gegeben habe. Wenn es sich um einen Dativ handelt, musst Du immer fragen: "An wen?" oder "Für wen?". Diese Fragen weisen auf den Dativfall hin.
Der Genitiv
Auf zum letzten Fall!
Der Genitiv ist im Allgemeinen ziemlich einfach. Das operative Wort hier ist "Wessen?" Wann immer Du einen Satz siehst wie: "Die Schuhe des Mannes sind schwarz", kannst Du sicher sein, dass es ein Genitiv ist! Warum? Weil die Frage lautet: "Wessen Schuhe sind schwarz?"
Das Besondere am Genitiv ist, dass sich bei seiner Anwendung die Endungen der männlichen und neutralen Substantive ändern.
Beispiele: "Der Baum hat rote Blätter." "Wessen Blätter sind rot?" "Die Blätter des Baumes sind rot."
Wenn sich ein Satz im Genitiv befindet, werden die Buchstaben "–es" zu einigen Wörtern hinzugefügt, insbesondere zu solchen, die nur eine Silbe haben und mit einem Konsonanten enden.
"Das Blatt" wird zu "des Blattes", "Der Baum" wird zu "des Baumes".
Wenn ein Wort mit "–en", "–el" oder "–er" endet, wird normalerweise nur ein "–s" hinzugefügt, insbesondere bei männlichen oder neutralen Substantiven.
Beispiele: "Der Bauer" wird zu "des Bauers", "Der Nebel" wird zu "des Nebels", "Das Eichhörnchen" wird zu "des Eichhörnchens".
Und jetzt, da Du die Gelegenheit hattest, einen kurzen Blick auf die vier Fälle der deutschen Sprache zu werfen, gehen wir über zum wirklich lustigen Teil: Deutsche Präpositionen!
Deutsche Präpositionen auf einen Blick
Sobald Du ein gutes Gefühl für die Funktionsweise der Fälle hast, sind deutsche Präpositionen ziemlich einfach zu lernen. Genau wie bei den vier Fällen, gibt es vier verschiedene Arten deutscher Präpositionen. Das Gute an ihnen? Wenn Du das spezifische Vokabular gelernt hast, gibt es einen klaren Hinweis darauf, welcher Fall mit welcher Präposition verwendet wird.
Deutsche Präpositionen im Akkusativ
Wenn Du auf diese deutschen Präpositionen stößt, kannst Du sicher sein, dass die folgenden Substantive und Pronomen im Deutschen immer im Akkusativ stehen:
- bis
- durch
- für
- ohne
- gegen
- um
- entlang
Das Gute an deutschen Präpositionen im Akkusativ, ist, dass sich nur der Artikel für männliche Substantive (der) ändert. Die Artikel für weibliche und neutrale Substantive bleiben gleich.
Beispiele:
- "Sie arbeitet für eine Agentur in Leipzig."
- "Wir spazieren durch den Wald." (Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie sich der männliche Artikel für "der Wald" im Akkusativ in "den Wald" ändert!)
- "Wir treffen uns um vier Uhr."
- "Sie gingen die Straße entlang." (Das ist ein Sonderfall - was wäre Deutsch ohne sie? -, da die Präposition „entlang“ immer dem Objekt des Satzes folgt. Wenn Du also das Wort "entlang" siehst, wirst Du sofort wissen, dass das Objekt des Satzes vor der Präposition stehen sollte.)
- "Deutschland spielt heute gegen Frankreich."
- "Der Zug fährt bis Heidelberg."
Die oberstehenden Aussagen beinhalten übrigens unterschiedliche deutsche Zeiten! Auf dazu erklären wir mehr! ;)
Deutsche Präpositionen im Dativ
Alle unten aufgeführten Wörter zeigen Dir, dass jedes Substantiv oder Pronomen, das auf sie folgt, im Dativ steht:
- aus
- außer
- gegenüber
- bei
- mit
- nach
- seit
- zu
- von
Beispiele:
- "Er sitzt mir gegenüber." (Hier siehst Du auch, dass sich das Wort "mich" (ich) in seine Dativform verschiebt: mir.)
- "Seit seiner Trennung lebt er allein." (Da dies eine Präposition im Dativ ist, wird das Wort „seine (Trennung)“, ein Possessivpronomen, zu „seiner“.
- "Ich habe nichts außer einer Bluse gekauft."
- "Sie kommt aus Italien."
- "Ich fahre mit meinem Bruder nach Florenz."
- "Ich wohne bei meiner Freundin."
Deutsche Präpositionen im Genitiv
Viele deutsche Muttersprachler (beim informellen Sprechen oder in alltäglichen Gesprächen) verwenden statt dem Genetiv den Dativ. Deshalb gibt es im Deutschen auch den schönen Spruch: "Der Dativ ist dem Genetiv sein Tod." Insbesondere beim Schreiben von Briefen, emails oder beim Sprechen in formelleren Kontexten (bei Vorstellungsgesprächen und dergleichen) solltest Du lernen, für die folgenden Präpositionen den richtigen Fall zu verwenden, nämlich den Genitiv.
- anstatt (manchmal auch einfach nur statt)
- während
- trotz
- wegen
- außerhalb
- innerhalb
- oberhalb
- unterhalb
- diesseits
- jenseits
- beiderseits
Während Du den Dativ informell verwenden kannst, wenn Du Präpositionen wie „während“ oder „statt“ verwendest, müssen die Präpositionen außerhalb, innerhalb, oberhalb und unterhalb mit dem Genetiv verwendet werden. Das Gleiche gilt für diesseits, jenseits und beiderseits!
Beispiele:
Der Sonderfall: Zwei-Wege-Präpositionen
Deutsch wäre nicht Deutsch, wenn es nicht für alles einen Sonderfall gäbe! Das gilt natürlich auch für deutsche Präpositionen. Vielleicht stöhnst Du gerade frustriert - aber keine Sorge: Dieser Sonderfall ist leicht zu merken!
Einige Pronomen und Substantive stehen entweder im Dativ oder im Akkusativ und zwar hinter folgenden Präpositionen:
- auf
- hinter
- neben
- im
- in
- über
- unter
- vor
- zwischen
Aber woher weisst Du, ob der Dativ oder der Akkusativ verwendet wird? Ganz einfach: Jedes Mal, wenn es um Bewegung geht (insbesondere wenn über einen bestimmten Ort gesprochen wird), steht die Präposition im Akkusativ. Wenn es sich nicht um eine Bewegung handelt oder die betreffende Bewegung kein bestimmtes Ziel hat oder wenn Du über einen festen Ort sprichst, verwendest Du den Dativ.
Du unterscheidest die beiden, indem Du das Fragewort betrachtest. Im Falle eines Akkusativs lautet das Fragewort "wohin?", wenn Du Dich nach der Situation erkundigst:
"Wohin gehen wir?" "Wir gehen in die Oper". Man bewegt sich Richtung Oper.
"Wohin lege ich die Zeitung?" "Lege die Zeitung bitte auf den Tisch". Die Zeitung bewegt sich Richtung Tisch.
Bei einer Zwei-Wege-Präposition mit dem Dativ funktioniert es etwas anders:
"Die Zeitung liegt auf dem Tisch." Hier hat die Bewegung bereits stattgefunden. Die Zeitung liegt auf dem Tisch und geht nirgendwo hin (es sei denn, Du bewegst sie).
"Wir sind in der Oper." Die Bewegung hat bereits stattgefunden. Auch hier kommt also der Dativ zum Einsatz.
Diese Regeln gelten nur für Zwei-Wege-Präpositionen. Andere Präpositionen (zum Beispiel diejenigen, die immer den Dativ oder Genitiv verwenden) bleiben in ihren jeweiligen Fällen erhalten.
Atme tief durch. Du hast die deutschen Präpositionen im Griff! Gratuliere!
Jetzt kannst Du Dich anderen Herausforderungen widmen, wie zum Beispiel dem deutschen Satzbau.
Wir wünschen Dir viel Erfolg!