Spanien, das Land der Sonne und der Siestas, ist ein Schmelztiegel aus Traditionen, Geschichte und lebendiger Kultur. Von den belebten Straßen Madrids bis zu den ruhigen Dörfern Andalusiens spiegelt sich in jeder Ecke des Landes eine reiche kulturelle Vielfalt wider. 

Die spanische Kultur ist geprägt von einer tiefen Verbundenheit zu Musik, Tanz und Kulinarik, die über Generationen hinweg gepflegt und weitergegeben wurde. Flamenco-Klänge erfüllen die Luft, während leidenschaftliche Fiestas die Nächte erhellen und die Gaumen mit Tapas, Paella und regionalen Weinen verwöhnt werden. 

Ein bisschen Spanisch Nachhilfe in Sachen Kultur kommt in diesem Artikel.

In diesem Artikel tauchen wir ein in die faszinierende Welt der spanischen Traditionen und Bräuche, die dieses Land so einzigartig und unwiderstehlich machen. Wir zeigen dir einige bekannte und weniger bekannte Facetten des beliebten Urlaubslandes.

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Die Hauptstadt Madrid

Madrid befindet sich im Zentrum des Landes und die Puerta del Sol ist das exakte Zentrum des Landes. Es ist also logisch, daraus die Hauptstadt Spaniens zu machen, nachdem sich der königliche Hof nicht mehr von Stadt zu Stadt bewegte.

Madrid und Barcelona bilden gemeinsam das Wirtschaftszentrum Spaniens.

Blick von oben auf Madrid mit Gebäuden.
Madrid ist die Hauptstadt Spaniens. |Quelle: Jorge Fernández Salas

Die Stadt befindet sich auf einem im Zentrum eines großen und wenig fruchtbaren Feldes. In der Tat ist das Klima dort kontinental: Der Winter kann sehr hart sein und die Sommersonne ohne Erbarmen. Ein lokales Sprichwort sagt zu Madrid:

Neun Monate Winter, drei Monate Hölle.

Lokales Sprichwort

In Madrid befinden sich die größten Stierkamparenen Spaniens (die größten der Welt befinden sich in Mexiko): Las ventas.

Es gibt unzählige verschiedene Spanisch Dialekte und Regionalsprachen, auf die Du dich einstellen musst.

Die Feste von San Isidoro mit einer corrido torista pro Tag dauern mindestens bis zum Frühling an. Es gibt auch eine zweite „Feria“, die kürzer andauert und im Herbst gegen Ende September oder Anfang Oktober stattfindet. Dann ist auch das Wetter angenehmer.

Die Metro in Madrid ist das zweitgrößte unterirdische Höhlensystem in Europa und das sechstgrößte System weltweit.

Die Besonderheiten der Sprache

Der Name des Landes Spaniens stammt vom Wort „Isaphan“ ab, woraus später zu Zeiten der Römer „Ispania“ wurde, was so viel bedeutet wie „Land der Hasen“. Daraus leitete sich schließlich „Espana“ bzw. „Spanien“ ab. Die Muttersprache aller Spanier ist Kastilianisch oder Spanisch.

Allerdings gibt es 4 verschiedene, offizielle Sprachen in Spanien:

Kastilianisch

Katalanisch

Baskisch

Galizisch

Des Weiteren gibt es drei nichtoffizielle Sprachen in Spanien: Asturisch, Aragonesisch und Aranesisch, sowie weitere andere Dialekte wie zum Beispiel das Valenzianische. Diese Aufteilung kann ins Unendliche weitergeführt werden.

Interessanterweise ist das Galizische dem französischen Dialekt in der Bretagne, also dem Bretonischen, sehr nahe – und zwar noch näher, als es dem spanischen Aragonesisch ist.

Nun kennst du die offiziellen Sprachen in Spanien!

Anderes Zeitverständnis

Spanier haben allgemein einem ganz anderen Lebensrhythmus als wir. Im Allgemeinen essen Sie zwischen 13 und 15 Uhr zu Mittag – okay, so weit so gut. Allerdings gibt es mittags nicht wie hier in Deutschland ein schnelles Butterbrot, sondern es wird richtig „warm“ gegessen – am liebsten mit vielen Freunden und Kollegen und mit viel Essen.

Denn das Abendessen findet in Spanien erst viel später statt - zwischen 21 oder 22 Uhr, wenn nicht sogar noch später. Im Regelfall besteht das Abendessen aus Tapas in traditionellen Restaurants.

Häufig wissen Touristen in Spanien nicht, dass man erst so spät isst. An gut besuchten Touristenorten, wie zum Beispiel Sevilla, bieten einige Restaurants sozusagen ein „Abendessen für Touristen“. Erst wenn diese fertig sind und das Restaurant verlassen haben, wird für das richtige Abendessen der Einheimischen gedeckt.

Kunst, Musik und Tanz Spaniens

Die spanische Kultur hat die moderne Kunst in den 1800er Jahren stark beeinflusst. Unter anderem zählen hierzu Künstler wie:

  • Antoni Gaudi, Pablo Picasso (Expressionismus, Kubismus, Surrealismus)
  • Joan Miró (in Montjuïc: Surrealismus in Richtung Moderne)
  • Salvador Dalí (Surrealismus mit einem leichten Franco-Touch zur Provokation).

Was weißt Du über die Geschichte und Gegenwart Spaniens?

Der bekannteste Tanz des Landes ist: der Flamenco. Und ja, es ist viel mehr als nur ein Tanz oder ein bisschen Musik. Es ist die Seele Spaniens –, um genau zu sein, Andalusiens, denn dort kommt er her. Der Flamenco gehört seit 2010 zum spanischen Kulturerbe.

Flamenco besteht aus drei Teilen, dem Gesang (cante), Instrumentalspiel (toque), insbesondere dem Spiel der Gitarre (guitarra flamenca) und Tanz (baile).

Eine der wichtigsten Romane des europäischen Kontinentes stammt ebenfalls aus dem Land: Don Quijote, das berühmte und im Jahr 1605 vom spanischen Autor Miguel de Cervantes im Jahr 1605 geschriebene Meisterwerk wurde durch eine Versammlung von 100 Autoren im Jahr 2002 zum bedeutendsten Buch aller Zeiten gekürt.

Touristenhochburgen im Land

Jedes Jahr kommen 58 Millionen Touristen nach Spanien. Damit landet das Land auf dem dritten Platz unter den Lieblingszielen der Touristen weltweit

Kein Wunder, denn die Attraktionen in Spanien sind vielzählig und es ist für jeden etwas dabei. Ob wandern oder reiten im Sierra Nevada, Party in einem Jugendcamp an der Costa Brava, das Strandleben in Malaga genießen, surfen in San Sebastian oder den Jakobsweg erkunden.

In Spanien gibt es mehr als 8 000 Strände – ob das Land deshalb bei Touristen so beliebt ist?

Spanien ist unglaublich vielfältig und die einzelnen Regionen haben ganz unterschiedliche Besonderheiten. Die autonomen Regionen Spaniens haben übrigens auch ihre eigene Sprache, Hymne und Flagge.

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Die bekanntesten sind:

País Vasco

Cataluña

Galice

Barcelona "freut" sich jedes Jahr über mehr als 15 Millionen Besucher, wohingegen die Besucherzahlen in Madrid nur bei 6 oder 7 Millionen liegen. Wusstest Du, dass die Flugstrecke Madrid-Barcelona die größte Anzahl Flüge pro Woche der Welt verzeichnet?

Essen und Trinken als Kulturgut

Die Kulinarik ist ein wichtiger Bestandteil der spanischen Kultur! Spanier lieben gutes Essen. Es gibt ein Sprichwort, was übersetzt „voller Bauch, glückliches Herz“ bedeutet:

llena barriga, corazón contento.

Spanisches Sprichwort

Wenn man bei Spaniern zum Essen eingeladen wird, sollte man der Frau des Hauses eine kleine Aufmerksamkeit mitbringen.

Tisch mit zwei Teller voller Essen.
Tapas gibt es in vielen verschiedenen Variationen. |Quelle: Maddi Bazzocco

Zu einem guten Essen gehört natürlich auch guter Wein. Obwohl Spanien berühmter für seinen Rotwein als für seinen Weißwein ist, sind die meisten der spanischen Weinberge mit weißen Trauben bepflanzt. Erst bei der Weinzubereitung ändert sich die Farbe. All dies geschieht in der autonomen Gemeinschaft von La Rioja, die das Nervenzentrum des spanischen Weins darstellt.

Neben Italien und Frankreich befindet sich Spanien unter den Top drei der größten Weinproduzenten der Welt.

So kannst Du die spanische Sprache lernen

Aber nicht nur Wein ist hoch im Kurs: 43 Prozent der weltweiten Olivenöl-Produktion sind in Spanien angesiedelt. Das meistverkaufte Olivenöl ist kalt gepresst/„extra vierge“.

Und noch etwas wird dort angebaut: Spanien ist eine der größten Safran-Produzenten weltweit – einer wichtigen Zutat für beispielsweise Paella! Wenn man sich den Kilopreis anschaut, stellt man schnell fest, dass es gleichzeitig eines der teuersten Nahrungsmittel Welt ist und es ungefähr mit dem Preis von schwarzem Trüffel oder Kaviar zu vergleichen ist.

Bars

Spanien hat die zweitmeiste Anzahl von Bars pro Einwohner.

Die Spanier, egal welchen Alters, lieben es, sich in Bars und Restaurants in ihrem Viertel zu treffen und eine schöne, gesellige Zeit miteinander bei einem leckeren Glas vinto tinto oder sangria zu verbringen.

Der König und seine Hymne

Spanien wird auch das Königreich Spanien genannt, mit Felipe VI als König und Reina Sofia, die Ehefrau von Juan Carlos, dem ehemaligen König Spaniens, als Königin. Es handelt sich im Land um eine parlamentarische Monarchie.

Im 6. Jahrhundert hatten die Westgoten bereits das spanische Königreich gebildet. Das heutige Königreich hat seine Existenz nur einer langen Rückeroberungsphase, der Reconquista, zwischen dem Beginn des 8. Jahrhunderts und 1492, zu verdanken!

Entdecke hier die Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen Kastilisch und Katalanisch!

Die aktuelle Nationalhymne Spaniens, die Marcha Real - der Königsmarsch, ist zwar eine der ältesten Europas, aber hat (vielleicht gerade aus diesem Grund) keinen Text. Es ist also nur eine Instrumentalisierung, so wie es von General Franco angeordnet wurde.

Traditionelle Festivals und Feiern

Spanien ist bekannt für seine feuchtfröhlichen Festivals wie zum Beispiel das Sanfermines mit seinem weltweit bekannten encierro, dem Stierlauf, oder etwa der Tomatina.

Die Tomatina ist eine jährlich stattfindende Tomatenschlacht (ja, Tomaten, Du hast richtig gehört). Sie findet gegen Ende August statt und "lebt" von überreifen Tomaten, die per LKW angekarrt werden. Ironischerweise kennt keiner mehr den genauen Sinn dieser Tomatenschlacht – wenn es denn überhaupt einen Sinn gibt, jedes Jahr bis zu 125.00 Tonnen Tomaten zum Spaß wegzuwerfen!

Und Spanier lieben es, zu feiern.

Besonders die Valencianer freuen sich jedes Jahr erneut auf die „Fallas de San José“, die jedes Jahr im März stattfinden. Es herrscht buntes Treiben auf den Straßen während mit Pappmaschee-Figuren, die am Ende verbrannt werden, das Ende des grauen Winters gefeiert wird!

Feiern kannst du auch, nachdem du deinen Spanischkurs Frankfurt gemacht hast.

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Bräuche an Silvester

Spanier feiern an Silvester einen ganz besonderen Brauch: Zu jedem der 12 Glockenschläge nach Mitternacht essen sie eine Weintraube. Dies soll Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen.

Außerdem gibt es einen Brauch, der besagt, dass es Glück für das neue Jahr bringt, wenn man an Silvester rote Unterwäsche trägt…

Andere Bräuche und Traditionen

Es gibt einige spannende Bräuche in Barcelona, Valencia, Andalusien oder Sevilla:

  • Am 23. April eines jeden Jahres schenkt man sich in Barcelona gegenseitig eine Rose oder ein Buch mit der Person, die man gerne hat.
  • Wenn man in Spanien niest, wünscht man sich nicht „Gesundheit!“ oder „Schönheit“, sondern: „Jesus!“. Früher dachte man, dass Menschen beim Niesen Ihre Seele verlieren könnten und Jesus dies verhindern kann.
  • Als Unglückstag gilt dort nicht Freitag den 13., sondern Dienstag, der 13., vor dem man sich in Acht nehmen muss!
  • Jedes Jahr am 15. Mai besuchen gläubige Single-Frauen in Madrid die sogenannte Kapelle Ermita San Isidoro, um dort einen Mann zu finden. Das ist übrigens der Schutzpatron Madrids.

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Je nach Region unterscheiden sich die Bräuche natürlich.

Nationalsport Fußball

Fußball ist in Spanien sehr bedeutungsvoll. Wie auch in Deutschland spielen viele Spanier Fußball, aber auch Rugby. Angeblich haben die spanischen Fußballspieler allgemein den Ruf, sehr taktisch zu spielen.

Spanien hat seine erste Fußballweltmeisterschaft im Jahr 2010 gewonnen. Klar, man muss sagen, dass die Konkurrenz hart war und es ist nicht immer einfach war, sich erfolgreich durchzusetzen.

La furia roja - der Spitzname der spanischen Nationalmannschaft hat sogar ein eigenes Lied:

Siesta im Alltag

Pausen, Freizeit und Siesta gehören zum Alltag - ganz besonders in Spanien. Nein, nicht etwa weil die Spanier faul sind und wir Deutschen ach so fleißig. Nein, nein...Das liegt ganz einfach daran, dass es im spanischen Hochsommer gegen Nachmittag teilweise unerträglich heiß werden kann.

Wer zu diesen Zeiten bereits einmal versucht hat, vor allem im Süden Spaniens bei 40°C zu arbeiten, anstatt sich nur auszuruhen, weiß ganz genau, dass die Spanier nicht ohne Grund ihre Siesta machen!

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Erst, wenn die Mittagshitze ein wenig abgenommen hat, das heißt, gegen 16 Uhr frühestens, kommt wieder Leben in die Straßen Spaniens. Einige Geschäfte machen auch erst um 18 Uhr, 19 Uhr oder sogar um 20 wieder auf.

Kein Wunder also, dass sich die Spanier erst nach 21 Uhr zum Essen treffen, denn wer hat in solch einer brühenden Hitze schon Hunger?

Heirat, Scheidung und Familie

In es gibt weniger Hochzeiten in Spanien als in allen anderen Ländern der Europäischen Union, ausgenommen von Schweden.

Die Finanzkrise und die weltweite Wirtschaftskrise, die insbesondere auf der iberischen Halbinsel zu spüren war, hat die Lage nicht besonders verbessert. Laut diversen Studien ist die Geburtenrate in Spanien seit der Krise ebenfalls sehr gering, wobei sie seit Ende der Finanzkrise 2015 wieder schrittweise ansteigt.

Die Ehe zwischen homosexuellen Paaren ist in Spanien bereits seit 2005 erlaubt.

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Die Scheidungsrate in Spanien, die bei 17 % liegt, ist relativ gering ist im Gegensatz zu mehr als 50 % in den Vereinigten Staaten. Dies ließe sich durch die größtenteils katholische Bevölkerung erklären. Allerdings sind die Scheidungen von Jahr zu Jahr häufiger als in allen westlichen Ländern.

Die Familie ist in Spanien die Basis der Sozialstruktur. In Spanien ist das Mittagessen mit der Familie am Sonntag heilig. Allerdings werden die spanischen Familien aufgrund der zurückgehenden Geburtenrate immer kleiner.

Namensgebung auf Spanisch

Traditionell haben Spanier übrigens zwei Familiennamen:

Name des Vaters (Patronym)

Name der Mutter (genauer des Vaters der Mutter)

Die Patronyme können sich sehr ähneln. Beispielsweise kommt es nicht selten vor, dass die Mutter und der Vater das gleiche Patronym tragen. Nehmen wir mal an, die Mutter heißt mit Nachnamen „Andres“… und der Vater auch. In diesem Fall würde das Kind, so lustig wie es klingt, den Nachnamen „Andres y Andres“ tragen.

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Höfliche Anrede

Wichtige Menschen werden häufig mit Don oder Dona bezeichnet. Die Literatur erinnert uns daran - wie z. B. mit Don Quichote oder Don Juan.

Hausbesitz

In Spanien ist es sehr wichtig, ein eigenes Haus zu besitzen. Ungefähr 80% der spanischen Haushalte sind Eigentümer - auch, wenn sie dafür eine sehr hohe private Verschuldung in Kauf nehmen mussten.

Religion

Die meisten Spanier sind katholisch und gemeinsam mit Irland und Italien sind die Spanier die gläubigsten Menschen Europas.

Baskenmütze

Der Ursprung der Baskenmütze ist eigentlich nicht in Frankreich, sondern in Spanien. Dies beruht allerdings lediglich darauf, dass der Kaiser Napoleon III bei seinen Aufenthalten im Baskenland diese Mütze als „Baskenmütze“ betitelt und niemand wagte, ihm zu widersprechen.

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Elissa Semaan

Leidenschaftliche Weltenbummlerin, Köchin und Lebensgenießerin.