Immer mehr Menschen buchen Nachhilfekurse in verschiedenen Fächern. Insgesamt nehmen in Deutschland 1,1 Millionen Schüler und Schülerinnen im Alter von 6 bis 16 Jahren Nachhilfe, das heißt jeder siebte Schüler.
Es besteht also eine große Nachrage! Und mit Internetplattformen wie Superprof ist es ein Leichtes, seinen Dienst als Nachhilfelehrerin anzubieten und Schüler zu finden.
Nachhilfekurse umfassen nicht nur klassische Schulfächer wie Mathe, Physik, Englisch oder Deutsch/Deutsch als Fremdsprache, sondern kann sich in Form von Privatunterricht oder Coaching auch auf andere Bereiche beziehen, z.B. Yoga, Kochen, Gitarre, Fotografie oder Gesang.
Möchtest du Nachhilfelehrer werden oder Privatunterricht anbieten, kannst du deine Schülerinnen also im Einzel- oder Gruppenunterricht nicht nur auf schulische oder universitäre Prüfungen vorbereiten, sondern auch in Musik unterrichten sowie Fitness- und Ernährungsberatung leisten.
Wie du siehst, ist der Beruf des Privatlehrers sehr breitgefächert. Alle Kompetenzen können hier weitergegeben werden. Ob du also Französisch oder Klavier unterrichten willst oder als Personal Trainerin tätig werden magst – du kannst in allen Bereichen Nachhilfe/Unterricht anbieten, und wir von Superprof haben alle nötigen Tipps zum Nachhilfe-Geben!
Gute Gründe, Nachhilfe zu geben
Als privater Nachhilfelehrer zu arbeiten bedeutet nicht nur die Vermittlung von Wissen und Kompetenzen, sondern hat viele weitere Vorteile! Du vertiefst auch deine eigenen Kenntnisse und musst dich immer wieder mit neuen Lernmethoden befassen.
Anders als Lehrerinnen im klassischen Schulsystem bist du als Nachhilfelehrerin im Ablauf und der Organisation sehr frei. Du genießt eine große pädagogische und organisatorische Freiheit, da du deine Arbeitsweise und Arbeitszeiten frei bestimmst.

Wenn es dien Zeitplan nicht erlaubt, zu den Schülern nach Hause zu fahren, dann gibt es immer die Möglichkeit, online Nachhilfe zu geben. Deiner organisatorischen Freiheit als Nachhilfelehrer sind also keine Grenzen gesetzt.
Die große Flexibilität macht auch vor dem Preis nicht halt, den du selber bestimmen kannst. Der Stundenlohn richtet sich nach deiner Erfahrung und Qualifikation. Einige Nachhilfestunden in der Woche bringen dir beträchtliche Zusatzeinnahmen im Monat.
Die Tätigkeit als Nachhilfelehrer liest sich auch im Lebenslauf sehr gut und ist eine tolle Möglichkeit, sich eine zusätzliche berufliche Qualifikation anzueignen, die im späteren Berufsleben von Vorteil sein kann.
Neben den Kenntnissen von Fachwissen zeigt die Tätigkeit auch, dass du zwischenmenschliche Kompetenzen, Empathie, Organisationstalent und Anpassungsfähigkeit besitzt. All das kann im späteren Berufsalltag hilfreich sein.
Wie du siehst, gibt es also viele gute Gründe, Nachhilfeunterricht zu geben.
Welche Ausbildung braucht man als Nachhilfelehrer?
Wenn du eine Unterrichtseinheit in einem Schulfach anbieten oder Schülerinnen beim Abitur unterstützen möchtest, dann brauchst du nicht zwangsläufig einen Abschluss in dem jeweiligen Fach.
Schon als Schüler in der Schule kannst du gemäß Jugendarbeitsschutzgesetz ab 14 Jahren Nachhilfekurse für Jüngere anbieten. Wenn du allerdings einen höheren Stundenlohn verlangen und auch höhere Niveaus unterrichten magst, dann ist ein Abschluss im jeweiligen Fachgebiet empfehlenswert.
Mit einem Studienabschluss in einem Fach wirst du sicherlich mehr Angebote bekommen, um Nachhilfe zu geben. Denn beim Nachhilfekurs ist neben dem Fachwissen auch deine Erfahrung im jeweiligen Gebiet entscheidend.

Wenn du eine kreative Disziplin unterrichten willst, kann ein Abschluss in diesem Bereich auch von Vorteil sein, vielmehr zählt aber deine Erfahrung. Arbeitest du z.B. als erfolgreiche Fotografin oder bist du ein renommierter Balletttänzer? Dann hat das mehr Gewicht als irgendein schulisches Zertifikat.
Welche Voraussetzungen sollte man als Nachhilfelehrerin erfüllen?
Wenn wir die fachlichen Kompetenzen voraussetzen (weil du entweder eine Ausbildung oder genügend Erfahrung in dem Bereich hast), dann braucht es noch einige wichtige pädagogische und didaktische Fähigkeiten.
Voraussetzung Nummer 1 für eine gute Nachhilfelehrerin ist ein gewisses Maß an pädagogischem Geschick. Manche haben von Natur aus die nötige Empathie oder erinnern sich noch selbst, wie es war, als sie die Sprache/die Fertigkeit selbst lernen mussten. Nur gut in einem Fach zu sein, reicht nicht aus, du musst auch die Fähigkeit haben, dein Wissen zu vermitteln. Nur so gelingt Nachhilfe geben.
Außerdem muss ein Nachhilfelehrer nicht nur auf adäquate Weise sein Wissen vermitteln können, er muss auch zuhören und sich mit seinen Lehrmethoden an das Niveau des Schülers anpassen können. Dazu gehört auch, dass man bereit ist, auf die Wünsche des Schülers einzugehen.
Dazu gehört eine gewisse Flexibilität, die sich nicht nur in der Organisation, sondern eben auch in den Inhalten und Lehrmethoden zeigt.
Daneben sollte eine gute Nachhilfelehrerin Geduld an den Tag legen. Rom wurde nicht an einem Tag erbaut, und dein Nachhilfeschüler wird nicht nach 3 Lektionen alle Mathe-Aufgaben fehlerfrei lösen können.
Damit wären wir auch schon beim nächsten Punkt: Als Nachhilfelehrer solltest du deine Schülerinnen motivieren können. Bei freiwilliger Erwachsenenbildung ist das vielleicht weniger wichtig als bei jungen Schülern, die von den Eltern zur Nachhilfe "gezwungen" werden, aber trotzdem …
Wie kann ich denn nun Nachhilfelehrer werden?
Bestimmt hat jeder mal von den Anbietern Studienkreis, Schülerhilfe oder Abacus gehört. Sie stellen Lehrerinnen ein, die dann in kleinen Gruppen Kurse in verschiedenen Fächern anbieten. Aber bevor du dich bei solchen Anbietern bewirbst, gilt es zu klären, in welcher Form du als Nachhilfelehrerin arbeiten möchtest.
Nachhilfe geben als Nebenjob
Wie bereits erwähnt, kann theoretisch jede*r Nachhilfelehrer*in werden, auch Schülerinnen oder Studentinnen.
Im Studium sind viele Studierende von einer zusätzlichen Geldquelle abhängig, um ihre Miete zu bezahlen und andere Lebenshaltungskosten abzudecken. In solchen Fällen ist Nachhilfeunterricht ein idealer Nebenjob, da er zeitlich flexibel und gut bezahlt ist.
Ob du nun Deutsch als Fremdsprache unterrichten, Englisch-Nachhilfe geben oder Klavier unterrichten magst, als Nebenjob eignet sich ein Nachhilfekurs immer.

Eine Möglichkeit, das zu tun, ist, dich zum Beispiel auf Superprof zu registrieren, wo du neben deinem Standort, Fachgebiet und Preis pro Stunde auch angeben kannst, ob du lediglich vor Ort unterrichten möchtest oder auch Unterricht via Webcam anbietest.
Alternativ (oder zusätzlich) kannst du auf andere Wege Kunden suchen:
- Kleinanzeige in der Zeitung oder im Internet (z.B. Quoka, eBay-Kleinanzeigen)
- Aushänge in lokalen Bäckereien, Cafés, Supermärkten, Schulen
- Gruppen bei Social-Media (Facebook, Instagram)
- Mund-zu-Mund-Propaganda
Wenn du als Schülerin oder Studentin Nachhilfe im Nebenjob anbietest, wird dien Lohn wahrscheinlich nicht die gesetzlich vorgeschriebene Summe dessen, was man monatlich steuerfrei verdienen darf, überschreiten.
Dieser Betrag lag für Studierende 2021 bei 9.477 € im Jahr. Erst, wenn du diesen Betrag überschreitest, musst du Steuern zahlen.
Hauptberuflich Privatunterricht geben
Doch Nachhilfe und Privatunterricht kann man natürlich nicht nur nebenberuflich geben, sondern auch als Hauptjob machen. In diesem Fall würdest du dich als Nachhilfelehrer selbständig machen.
Hier hast du mehrere Optionen: Entweder du arbeitest als freie Privatlehrerin unter deinem eigenen Namen (also quasi in deinem eigenen Kleinunternehmen bzw. als Solo-Selbstständige) oder du arbeitest als Honorarkraft in einem Nachhilfeinstitut.
Es besteht auch die Möglichkeit, ein eigenes Nachhilfeinstitut zu gründen. Da das aber schon richtig ins Unternehmertum reingeht (mit vielen steuerlichen, organisatorischen und rechtlichen Fragen), lassen wir dieses Thema für einen anderen Artikel.
Der Vorteil, für ein Nachhilfeinstitut zu arbeiten, liegt hauptsächlich darin, dass du dich nicht selbst um die Kunden-Akquise, Organisation, Räumlichkeiten und Material kümmern musst. Der Nachteil ist allerdings, dass die Bezahlung in Nachhilfeeinrichtungen leider nicht sehr großzügig ausfällt, da das Institut quasi als Agentur zwischengeschaltet ist und entsprechend ein großes Stück vom Kuchen abhaben will.
Als unabhängiger Nachhilfelehrer kannst du also einen deutlich höheren Gewinn erzielen, musst dafür aber auch mehr Zeit und Geld in die Akquise, Vorbereitung, Ausstattung usw. investieren. Du bist dein eigener Chef und gestaltest den Unterricht frei und individuell.
Auch kannst du als selbstständiger Nachhilfetutor Gruppenkurse anbieten, die meist lukrativer sind als nur Einzelunterricht zu geben.
Rechtliche und administrative Vorgaben
Wenn du beim Schüler zu Hause, in deinem Arbeitszimmer bei dir zu Hause oder online Nachhilfekurse geben möchtest, musst du kein Gewerbe anzumelden. Dies ist aber beispielsweise nötig, wenn du eigene Räumlichkeiten für die Tätigkeit anmietest.
Dank der Kleinunternehmerregelung musst du deine Einnahmen zu Beginn deiner Karriere nicht versteuern, wenn sie den Betrag von 22.000 € und im Folgejahr von 50.000 € nicht übersteigen. Damit kannst du dir erstmal beruhigt etwas aufbauen, ohne gleich wieder rund die Hälfte abgeben zu müssen.
Deine Einnahmen errechnest du mit der simplen Einnahme-Überschuss-Rechnung. Für Kleinunternehmerinnen reicht dabei eine einfache Tabelle, in der alle Einnahmen und Ausgaben und der resultierende Gewinn (oder Verlust) aufgeführt sind.
Genauere Informationen kannst du beim zuständigen Finanzamt erhalten.

Übrigens: Auch kompetente Ruheständler können selbstverständlich Nachhilfe geben, sei es, um sich zu beschäftigen oder um ihre Rente aufzustocken. Besonders pensionierte Lehrer geben nach ihrem Ruhestand gerne Nachhilfekurse.
Nachhilfe und Schwarzarbeit – Widersteh der Versuchung!
Egal ob als Lehrer*in im Ruhestand oder Studierende: du solltest der Versuchung widerstehen, schwarz Nachhilfe zu geben, also deine Einnahmen nicht beim Finanzamt zu deklarieren.
Ganz gleich wie attraktiv es wirken mag, die Einnahmen nicht anzumelden, sollte man nicht vergessen, dass das Finanzamt auch Kontrollen durchführt und dass es ganz schön teuer werden kann, wenn man erwischt wird.
Und außerdem ist es ja auch irgendwie fair, dass man sich am Wohl der Gesellschaft beteiligt, wenn man entsprechend viel verdient.
Und wie bereits erwähnt: Wenn du Nachhilfe als Studenten- oder Nebenjob gibst, kommst du aufgrund der Kleinunternehmerregelung wahrscheinlich sowieso nicht über die Schwelle. Das ist doch eine Win-Win-Situation: du deklarierst deine Einnahmen, gibst somit guten Gewissens legal Nachhilfe und musst trotzdem keine Steuern zahlen.
Und auch als Selbstständiger bringt es nichts, schwarz zu arbeiten, da dir ja auf ehrliche Art und Weise dein Business aufbauen und einen Namen machen willst. Außerdem kannst du dann auch allerlei von der Steuer absetzen, wie eben Materialien, IT & Computer, das Arbeitszimmer oder sogar einen Geschäftswagen.
Was verdient man als Nachhilfelehrerin?
Doch Steuern hin oder her – was verdient man denn so brutto als Nachhilfelehrer?
Nun, wie so oft ist die Antwort: Es kommt ganz darauf an. Bei der Preisgestaltung für deine Nachhilfe-Lektionen oder deinen privaten Unterricht spielen mehrere Faktoren eine Rolle.
Ort
Je nachdem, wo in Deutschland (oder auf der Welt) du dich aufhältst, kann es unterschiedliche durchschnittliche Kosten pro Nachhilfestunde geben. Schau dich also am besten mal im Internet, beispielsweise bei Superprof um, was eine Lektion in deinem Fach in deiner Stadt so kostet.
Dabei gibt es allerdings Faktoren, die sich gegenseitig ausgleichen können:
Wohnst du an einem kleineren Ort, der dir weniger Lebenshaltungskosten zumutet als jetzt Berlin oder München, bietet sich ein kleinerer Preis an. Gleichzeitig ist es oft so, dass es in ländlicheren Bereichen wenige Nachhilfelehrer*innen gibt. Wenn du in einem kleinen Ort wohnst und z.B. Nachhilfe in Mathematik gibst, wofür es auch noch viel Bedarf gibt, dann kannst du für Nachhilfe auch etwas mehr verlangen als in Berlin, wo es Nachhilfelehrer*innen wie Sand am Meer gibt.

Ebenfalls entscheidend für den Preis ist die Frage, ob du Onlineunterricht anbietest. Das kann nicht nur preissparend sein, sondern auch die Auswahl an Schüler*innen, denen du Nachhilfe geben kannst, vergrößern.
Fachgebiet
Wie überall auf dem freien Markt ist der Preis natürlich auch immer ein Resultat von Angebot und Nachfrage.
In der Schülernachhilfe sind z.B. naturwissenschaftliche Fächer besonders gefragt, wahrscheinlich weil viele Schüler*innen damit Probleme haben. Auch hier lohnt sich ein Vergleich mit Portalen wie Abacus, Schülerhilfe oder Studienkreis.
Ähnlich verhält es sich mit privatem Unterricht. Für Fremdsprachen kann man in der Regel etwas weniger verlangen als z.B. für Personal Training oder Geigenunterricht.
Ausbildung und Erfahrung
Neben Standort und Fach hängt der Preis aber auch zu einem großen Teil von deiner Ausbildung und Erfahrung ab. Hast du ein Studium in Operngesang absolviert (oder bist gerade noch dabei)? Dann kannst du gut und gerne ein paar Euro bei deinem Honorar draufschlagen.
Gibst du schon seit Jahren Nachhilfe und Privatunterricht oder bist sogar Lehrer*in? Auch das spielt mit rein.
Und natürlich lässt sich auch dein Ruf im jeweiligen Bereich in bare Münze umwandeln, also wenn du besonders erfahren und/oder bekannt bist, z.B. als Gitarrist, Malerin oder Yogi.
Das Honorar hängt von der Nachfrage im Fach und der Region ab, in der du unterrichtest. In der Regel nimmt ein Nachhilfelehrer zwischen 10 und 50 Euro pro Stunde.
Nachhilfe-Marketing – so findest du mehr Schüler*innen
Je nachdem wie professionell dein Nachhilfe-Business sein soll, lohnt es sich, ein paar Gedanken in das richtige Marketing zu investieren.
Wenn du als Student einfach ein bisschen nebenbei jobben möchtest, reicht es vielleicht, eine Kleinanzeige zu schalten oder an einer nahegelegenen Schule einen Aushang zu machen.
Wenn du dagegen etwas mehr mit Privatunterricht verdienen willst oder sogar gerne hauptberuflich arbeiten möchtest, ist es wichtig, dass du laufend neue Kundinnen und Kunden gewinnst.
Diese Möglichkeiten hast du beispielsweise:
- Flyer und Broschüren verteilen
- Aushänge aufhängen
- Bei Google Business oder in örtlichen Verzeichnissen registrieren und um Bewertungen bitten
- Auf Nachhilfeportalen registrieren (z.B. Superprof)
- Eine eigene Website schalten
- Auf Social Media aktiv werden und Follower generieren
- Networking (online und im "echten Leben") – mit Kolleginnen, Eltern, Schülern usw.
Wir wünschen dir viel Erfolg mit deinem Abenteuer erfolgreich Nachhilfe geben!