„Ein guter Lehrer schlägt vor, er diktiert nicht, und er inspiriert seinen Schüler, selbst unterrichten zu wollen.“ – Edward Bulwer-Lytton
Dieses Zitat bringt den Kreislauf dieser spirituellen Disziplin, die sich Yoga nennt, auf den Punkt: vermitteln, bewegen, leiten. Aber wie jedes persönliche Projekt (oder persönliche Umorientierung) ist auch das Yoga Lehren nicht jedem gegeben.
Mal ganz abgesehen von der nötigen Ausbildung, den Schritten, die es zu unternehmen gilt, und den Arbeitsaussichten, sind auch die Märkte für Yogalehrer in den verschiedenen Ländern unterschiedlich.
In Deutschland ist Yoga auf jeden Fall auf dem Vormarsch und der Bedarf an Yogalehrern ist da.
Willst Du Yogalehrer(in) werden? Dann lies jetzt weiter, um ein paar wertvolle Tipps mitzunehmen!
Eine Ausbildung mit Zertifikat an einer anerkannten Schule oder doch ein Intensivkurs oder ein Workshop im Ausland?
Es gibt viele verschiedene Wege, Yogalehrer(in) zu werden, aber nicht alle Ausbildungsgänge sind auf dem Markt gleich wertvoll.
Und sollte ich eine Ausbildung in Deutschland machen oder dafür doch lieber ins Ausland gehen?
Die Frage ist auch deshalb sehr wichtig, weil jedes Jahr neue Schüler eine Ausbildung zum Yogalehrer beginnen, wovon einige diese abbrechen werden.
Welche Yogalehrer Ausbildung passt also am besten zu Dir?
Zunächst einmal gibt es zwei Hauptkategorien:
Wenn man in einem Yoga-Zentrum oder an einer Yogaschule unterrichten möchte, empfiehlt sich auf jeden Fall eine lange, ganzheitliche Ausbildung. Diese längeren Ausbildungsgänge sind aber recht fordernd und intensiv und gehen mindestens über zwei Jahre (berufsbegleitend).
In Deutschland geht das an vielen verschiedenen Partnerschulen von einem der beiden großen Yoga-Berufsverbände:
Die Ausbildungen gehen zwischen 2 und 4 Jahre und führen zu einem Yogalehrer-Diplom. Außerdem wird man so Teil des Berufsverbandes, einem wichtigen beruflichen Netzwerk.
Hier die wichtigsten Themeninhalte beider Ausbildungen:
Zusätzlich zu den Theoriestunden gibt es natürlich Praxiseinheiten sowie Probestunden, die man selbst hält oder bei anderen „Yoga-Lehrlingen“ mitmacht.
Es gibt viele unterschiedliche Ausbildungsgänge – wähle weise! | Quelle: Pixabay
Übrigens: Die Yogalehrer-Ausbildungen sind berufsbegleitend möglich und finden je nach Schule abends und am Wochenende oder an bestimmten Tagen unter der Woche statt.
Die Kosten variieren je nach Ort und Schule, wobei mit einem Minimum von ca. 1.500 € pro Ausbildungsjahr zu rechnen ist.
Außerdem können noch Kosten für Unterkunft (bei Praxisaufenthalten) und Ausrüstung anfallen. Deswegen ist es wichtig, sich vorher zu informieren, was alles bereits in den Kosten enthalten ist.
Es gibt auch extrem viele Angebote für kurze Intensivkurse. Wichtig ist, dass Du genau prüfst, was Du für dein Geld bekommst und herausfindest, was genau zu Dir passt.
Für diejenigen unter Euch, die schon (diplomierte) Yogalehrer sind oder nicht so eine lange Ausbildung anfangen wollen, sind kurze Intensivkurse oder modulare Ausbildungen vielleicht die bessere Lösung. Dabei geht es um eine Vertiefung eines bestimmten Gebiets oder darum, sich neu zu spezialisieren.
Zum Beispiel in folgenden Bereichen:
Solche Weiterbildungsangebote können unterschiedlicher Art sein: Vom Abendkurs über einige Wochen bis hin zur Intensivwoche im Ausland. So kannst Du auch andere Arten von Yoga kennenlernen. Lass Dich leiten und inspirieren!
Um die perfekte Ausbildung für Dich zu finden, schau’ Dich am besten mal auf den Seiten der zwei großen deutschen Brufsverbände (BDY und BYV) sowie der des internationalen Verbands Yoga Alliance um.
Da der Beruf des Yogalehrers in Deutschland nicht reglementiert ist, kann jeder selbst die Regeln und die Zulassungsvoraussetzungen für seine Schule festlegen.
An manchen Schulen ist eine offizielle Ausbildung nicht unbedingt nötig, da geht es mehr um die allgemeine Erfahrung im Yoga, die man mitbringt; anderen Instituten ist es hingegen wichtiger, dass man eine anerkannte Ausbildung absolviert hat.
Oft ist die Erfahrung wichtiger als die offizielle Ausbildung. | Quelle: Pexels
Ist es also möglich, auch Yogakurse zu geben, ohne eine offizielle Ausbildung zu haben?
Ja, ist es! Es braucht aber einen vollen Lebenslauf im Bereich Yoga:
Versetz‘ Dich mal in die Lage von Yogaschülern: Wenn man die Wahl hat zwischen einer jungen Yogalehrerin mit offizieller Ausbildung und Diplom und einer erfahrenen Yogalehrerin ohne Diplom, die aber die Welt bereist hat und einen großen Erfahrungsschatz hat – Welche würdest Du wählen?
Die, die Dich am meisten zum Lernen inspiriert!
Man kann auch Weiterbildungen und ergänzende Ausbildungen machen. Entweder allgemein im Bereich Yoga oder in bestimmten Techniken:
Oder vielleicht entscheidest Du Dich auch, nur auf Teilzeit Yogalehrer(in) zu sein und den Rest Deiner Zeit der Persönlichkeitsentwicklung und dem Coaching zu widmen, um Deinen Schülern ganzheitlich bestmöglich zu helfen. Dafür ist es wichtig, dass Du Deinen beruflichen Status festlegst, bevor Du Yogalehrer(in) wirst, diesem einen nächsten Schritt hin zu Deinem Traum.
Mein Yogalehrer hat mich meinen kompletten Weg entlang begleitet. Erst nach einigen Wochen habe ich erfahren, dass er keine normale Yoga-Ausbildung an einer Schule absolviert hat, sondern eine spezielle (inoffizielle) Ausbildung in meinem Interessensbereich. Meine Yoga-Technik hätte sich ohne seine Hilfe und praktische Erfahrung in diesem Bereich nicht so weiterentwickelt und dafür danke ich ihm von Herzen!
Teile Deine Erfahrungen mit anderen Yogis und lass dich inspirieren. | Quelle: Visualhunt
Eine Frage wird man Dir bestimmt irgendwann stellen: Warum willst Du Yogalehrer(in) werden? Weil es in Mode ist? Weil das gerade viele Deiner Freunde machen? Oder weil Du Menschen eine spirituelle und emotionale Begleitung bieten willst?
Wenn letztere Deine Antwort ist, hast Du alle Karten in der Hand, ein(e) erfolgreiche(r) Yogalehrer(in) zu werden. Doch dafür sind einige wichtige Schritte nötig.
Der erste Schritt ist, Dir über Deine Motivation klar zu werden, über Deine Stärken und Schwächen.
Du stehst kurz davor, einen langen und teilweise schwierigen Weg einzuschlagen, auf dem es gilt, kontinuierlich Dein Mantra zu vertiefen und neue Bekanntschaften zu schließen, um jeden Deiner Schüler die Spiritualität dieser uralten Kunst spüren zu lassen und sie auf ihrem Weg zum vollen Bewusstsein zu begleiten.
Außerdem wirst Du folgende Eigenschaften brauchen: einen guten didaktischen Ansatz, ein offenes Ohr sowie Geduld und vor allem Leidenschaft für diese Disziplin auf diesem lebenslangen Weg.
Die Schritte bis zum Yogalehrer sind nicht leicht!
Es gilt des Weiteren, eine Spezialisierung auszuwählen und die Liste der Möglichkeiten ist lang:
Zusätzlich zur richtigen Ausbildung, die auf Deine Bedürfnisse abgestimmt sein muss, solltest Du auch Deinen ganz eigenen Unterrichtsstil entwickeln. Dafür kannst Du an Yogakursen anderer Yogis teilnehmen, um neue Asanas zu lernen und von Der Erfahrung Deiner Kolleginnen und Kollegen zu profitieren.
Ob es sich dabei um Therapeuten oder klassische Yogalehrer handelt: Sie können Dich vielleicht auch in die indische Tradition in ihrer Gesamtheit einführen, sodass Du alle Nutzen und Vorteile von Yoga noch besser verstehst.
Bist Du bereit für diesen langen und spirituellen Weg? | Quelle: Pexels
Nach dieser wertvollen beruflichen Erfahrung und mit Deinem Diplom (oder vollen Lebenslauf ohne Zertifikat) in der Tasche, fehlt nur noch der letzte Schritt: Bekanntheit erlangen!
Plattformen wie Superprof ermöglichen Dir Kontakte mit anderen Yogalehrern und Yogaschülern auf der Grundlage einer geografischen Suche (wenn Du freiberuflich tätig bist). Doch wie kann man auf sich aufmerksam machen und Schüler finden, wenn man Yogakurse geben möchte?
Es gibt zunächst einmal einige bestimmte Voraussetzungen, um in Instituten und Zentren Yoga zu unterrichten:
Eine offizielle Ausbildung zum/zur Yogalehrer(in) ist zwar nicht an allen Schulen Voraussetzung, aber in der Regel gibt es eine Probezeit, in der Du Deine Fähigkeiten unter Beweis stellen musst.
So wird überprüft, ob Du über die nötige Konzentration, Professionalität und das philosophische Bewusstsein verfügst, diesen Beruf angemessen auszuüben.
Ein sehr wichtiger Faktor ist auch Dein beruflicher Status in der Yogaschule, wobei alle auch gewisse Nachteile haben:
Falls Dir die Vorgaben in einer Yogaschule nicht zusagen, kannst Du natürlich auch Dein eigenes Yoga-Studio gründen und Dir einen Ruf aufbauen. Oder Du gründest gleich einen Verband, wenn in Deiner Region der Bedarf da ist.
Es ist an Dir, Deine Leidenschaft umzusetzen und andere davon zu begeistern!
Diese Jahrtausende alte Disziplin, die sich Yoga nennt, verbindet Körper und Geist. Deswegen muss man sich genug Zeit nehmen, dieses Projekt angemessen auszuarbeiten.
Denn die Frage ist eigentlich nicht, wie man Yogalehrer(in) wird, sondern eher, ob Du bereit bist, Dich in dieses wundervolle spirituelle Abenteuer zu stürzen.
Wir hoffen, dass Dir unsere Artikel dabei helfen konnten und der Weg zu Deinem Ziel jetzt etwas heller beleuchtet ist!
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