Italienisch für alle! Muttersprachler und Italienischlehrer mit Masterabschluss in Italianistik und Didaktik bietet Unterricht für jedes Niveau an! Grammatik, Kultur, Geschichte, Kunst und...Spaß!

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• Wie kommt es, dass Du diese Sprache fließend sprichst? Hängt dies mit Deiner Herkunft zusammen oder hat einst ein/e Lehrer/in die Leidenschaft dafür in Dir geweckt?

  Meine Lateinkenntnisse verdanke ich zum einen meiner Muttersprache Italienisch, die es mir ermöglicht, den Wortschatz mit Leichtigkeit zu beherrschen, und zum anderen den hervorragenden Lehrern, die ich während meiner gesamten Laufbahn hatte, zunächst in der Schule und dann im Studium. Sie haben ihre Liebe zum Lateinischen mit mir geteilt und mir die Disziplin beigebracht, es zu lernen.

• Nenne uns eine Persönlichkeit, egal ob lebend, historisch oder fiktiv, die für Dich diese Kultur am besten repräsentiert!

  Unter den Tausenden von Dichtern, Schriftstellern, Kaisern, Politikern, Wissenschaftlern und Philosophen, die die Geschichte der Latinität beleben, ist der Name Sulpicia derjenige, den ich als Repräsentant dieser Kultur wähle. Warum Sulpicia, die niemand kennt? Weil sie die einzige Frauenstimme im antiken Rom ist. Diese Dichterin, die zur Zeit des Kaisers Augustus lebte, stellt die Rolle der Frau in der römischen Gesellschaft auf den Kopf und übernimmt zum ersten Mal die Rolle der Autorin. Ich habe sie ausgewählt, weil sie der Beweis dafür ist, dass Sprache, Poesie und Schönheit frei machen und die Welt revolutionieren können... kein Wunder, dass ihre Sprache Latein war...

• Gibt es in der Sprache, die Du unterrichtest, ein Wort, einen Ausdruck, eine Tradition oder eine typische Verhaltensweise, die Dich ganz besonders beeindruckt oder amüsiert?

  Eines der schönsten Wörter für mich ist das Verb "wünschen" auf Latein "desiderare", von dem das englische Wort "desire", der Wunsch, stammt. Es setzt sich aus den beiden Teilen "de" und "sidera" zusammen, was "von" und "Sterne" bedeutet. Dieses Verb drückt die nostalgische Sehnsucht aus, die jeder Mensch verspürt, wenn er nachts den Sternenhimmel beobachtet. Es ist ein Wort, das mit einer einfachen Geste ein universelles Gefühl ausdrückt: nachts zum Himmelsgewölbe aufschauen. In diesem Verb steckt die Welt der Gefühle und das Bild des Sternenhimmels. In diesem Verb steckt die Geschichte des Menschen. Wer Latein kann, entdeckt eine neue Welt, die sich hinter den Wörtern verbirgt, die wir jeden Tag benutzen, ohne zu wissen, was sie wirklich bedeuten.

• Warum ist es Deiner Meinung nach so wichtig, diese Sprache zu beherrschen?

  Ich könnte sagen, dass Latein wichtig ist, weil man dadurch sowohl die Grammatik als auch den Wortschatz der deutschen Sprache besser beherrschen kann. Ich könnte sagen, dass es wichtig ist, weil es einem ermöglicht, etwas über die Kultur zu lernen, aus der Europa entstanden ist. Ich könnte sagen, dass es wichtig ist, weil es einem erlaubt, genau zu studieren und eine kritische Methode zu entwickeln. Ich könnte sagen, dass es für diejenigen wichtig ist, die Medizin, Jura, Literatur oder Philosophie studieren wollen. Aber ich werde sagen, dass sie wichtig ist, weil sie die Sprache einer Kultur ist, die Schönheit hervorgebracht hat (Literatur, Architektur, Kunst). Und Schönheit muss nicht immer einem Zweck dienen. Sie kann für sich selbst ausreichen.

• Worin liegt die besondere Schwierigkeit, wenn es darum geht, diese Sprache zu lernen bzw. warum lohnt es sich ganz besonders?

  Nach meiner langjährigen Erfahrung im Lateinunterricht kann ich sagen, dass eine der Hauptschwierigkeiten für Schülerinnen und Schüler das Lernen von Vokabeln ist. Das erste Schuljahr läuft in der Regel gut, aber ab dem zweiten Jahr fällt es den meisten Schülerinnen und Schülern schwer, weil das Sprachniveau und die grammatikalische Komplexität der Sprache schnell zunehmen. Aber keine Sorge, jeder kann es schaffen und ich bin hier genau, um Euch zu helfen!

• Gibt es im Zusammenhang mit dieser Sprache eine Anekdote aus Deinem Berufsleben oder Deiner Schulzeit, von der Du uns erzählen möchtest?

  Ich erinnere mich daran, wie ich einmal auf Superprof von einem Mädchen kontaktiert wurde, das wollte, dass ich für sie Sprüche, Mottos, vom Deutschen ins Lateinische übersetze, weil sie sich diese tätowieren lassen wollte. Genau! dauerhafte Tattoos auf ihrer Haut! Nie zuvor war mir so klar wie an diesem Tag, wie wichtig es ist, beim Unterrichten sein Bestes zu geben und sehr präzise zu sein, denn ein Lehrer hinterlässt bei den Schülern Spuren, die für immer bleiben können, genau wie eine Tätowierung.

• Hilf uns, Dich ein wenig besser kennenzulernen, und erzähle uns ein wenig mehr über Deine bisherigen Reisen und/oder Auslandsaufenthalte!

  Mein Leben ist eine Reise! Ich begann in Meran, in Südtirol, wo ich geboren bin, studierte an der Universität in Padua, in Wien, und zog nach Berlin, um mich an der Charité weiterzubilden. Ich habe auf internationalen Konferenzen in Rom, Pisa und Venedig gesprochen. Ich habe in Mittelamerika tropische Früchte gegessen, die Wüsten Marokkos und Jordaniens durchquert, die Tempel Israels und die Moscheen Istanbuls gesehen, in Vietnam in Nachtzügen geschlafen und in Japan ins Theater gegangen. Aber eine der schönsten Reisen ist die durch die Zeit.

• Kurz und knapp: Was macht aus Dir einen Superprof?

  Ich würde sagen, was mich zu einem "guten Prof" macht, ist meine große Kompetenz in diesem Fach und meine lange Erfahrung im Unterrichten. Aber was mich vielleicht wirklich zum "SUPERprof" macht, ist, dass ich mich noch gut daran erinnere, wie es ist, ein Schüler zu sein, welche Schwierigkeiten man haben kann und wie man schnell und effektiv lernt, denn, seien wir ehrlich, es gibt mehr in der Schule als Latein. Der Versuch, Schüler zu verstehen und sie bei ihren Schwierigkeiten zu unterstützen, ist das, was mir am meisten Freude bereitet.