Neben der Kunst begegnet lassen sich auch in der Literatur impressionistische Züge finden! Der Begriff Impressionismus stammt vom lateinischen Wort impressio ab, welches so viel wie Eindruck bedeutet – der Begriff etablierte sich 1874 in Kunst, Literatur, Musik, Film und Fotografie.
Der Impressionismus ist keine eigene Epoche in dem Sinne, sondern eine Strömung der Literaturepoche der Moderne, welche sich zwischen 1890 und 1920 datieren lässt. Die Moderne ist eine Oberkategorie mehrerer literarischer Strömungen - Ästhetizismus, Jugendstil, Symbolismus, Dekadenz, Neuromantik, Expressionismus und eben Impressionismus.
In diesem Artikel schauen wir uns an, welche Ereignisse die Gesellschaft im frühen 20. Jahrhundert beschäftigte und was die Merkmale des Impressionismus sind.
Historischer Kontext des Impressionismus
Der Impressionismus entstand in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts als künstlerische Strömung, die sich zunächst in der Malerei entwickelte. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand sich Europa in einem tiefgreifenden gesellschaftlichen Wandel.
Die Industrialisierung veränderte das Leben der Menschen rasant, Städte wuchsen, und neue wissenschaftliche Erkenntnisse – insbesondere in der Psychologie – beeinflussten das Denken der Zeit.
Damit folgte die Strömung der Literaturepoche Realismus.
Einige dieser Erkenntnisse veränderten das bisherige Weltbild und die traditionellen Werte der Menschen von Grund auf und stellten die bisherige Weltsicht in Frage.
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Besonders prägend waren die Entdeckungen folgender Wissenschaftler zu dieser Zeit:
Strahlungsgesetz von Max Planck (1900)
Traumtheorie von Sigmund Freud (1901)
Relativitätstheorie von Albert Einstein (1905
Die neuen Erkenntnisse in Wissenschaft und Psychologie wirkten sich auch auf die Werke der Autoren und Autorinnen aus, sodass die nüchterne und realistische Erzählweise aus dem Realismus in den Hintergrund gedrängt wurde und subjektive Sichtweise an die Oberfläche gelangten.
Auch der Expressionismus als Epoche war von äußeren Einflüssen geprägt.
Zudem war das Leben der Menschen in Deutschland stark von vielen Veränderungen und politischen Spannungen beeinflusst.
28. Juli 1914
Ausbruch des Ersten Weltkriegs
Viele Menschen verloren ihr Leben – darunter auch einige Autoren und Künstler der Moderne.
9. November 1918
Ausrufung der Deutschen Republik
Nach der sogenannten Novemberrevolution kam es zum Sturz des deutschen Kaisers und Deutschland hatte von nun an einen Reichspräsidenten als Staatsoberhaupt - in der Weimarer Republik
1919
Vertrag von Versailles
Nach dem Ersten Weltkrieg wurden Reparationszahlungen und Deutschlands alleinige Schuld am Krieg festgelegt, was das Land und die Bevölkerung enorm belastete.
Die Literatur der DDR und BRD ist stark von historischen Einflüssen geprägt.
Merkmale des Impressionismus
Auch wenn der Impressionismus hauptsächlich in der Kunst ausgelebt wurde, lassen sich auch für die Literatur einige Merkmale identifizieren. Im Fokus stand bei den Autoren und Autorinnen des Impressionismus der Augenblick und die subjektive Wahrnehmung der Wirklichkeit.
Somit wurde nicht die nüchterne Realität dargestellt, sondern das, was der Autor oder die Autorin persönlich wahrnimmt. Man wollte also regelrecht das eigene Bewusstsein nach außen transportieren und nachahmen – dieser Effekt wird auch Mimesis genannt.
Etwas anders sind die Merkmale in der Literaturepoche der Renaissance!
Das sogenannte lyrische Ich ist in den Texten der Impressionisten und Impressionistinnen daher sehr präsent und es wurde eine sehr bildliche Sprache verwendet, um das gerade Wahrgenommene auch für die Leserschaft nachvollziehbar zu machen.
Schauen wir uns die einzuleben Merkmale genauer an:
Subjektive Wahrnehmung
Im Gegensatz zu den objektiven und realistischen Darstellungen des Naturalismus konzentrierte sich der Impressionismus auf individuelle Erlebnisse und flüchtige Augenblicke.
Damit war es eine Gegenbewegung zum literarischen Naturalismus.
Figuren nehmen ihre Umwelt nicht als feste, unveränderliche Realität wahr, sondern als eine Abfolge von Eindrücken, die variieren, je nach:
Licht
Stimmung
emotionalem Zustand
Detailreiche Sinneseindrücke
Die impressionistische Literatur ist geprägt von einer intensiven Beschreibung von Farben, Geräuschen, Düften und Stimmungen. So wurden besonders Farben und Lichteffekte durch eine metaphorische Sprache hervorgehoben und sprachlich in all ihren Facetten durch rhetorische Mittel, wie die Synästhesie oder Onomatopoesie, dargestellt.
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Hier ein kleines Beispiel:
Sonnengrüner Rosengarten, Sonnenweiße Stromesflut, Sonnenstiller Morgenfriede, Der auf Baum und Beeten ruht – Flussüberwärts singt eine Nachtigall
"Schöne Junitage" von Detlev von Liliencrons
Auch in der Neuen Sachlichkeit der Weimarer Republik gibt es bestimmte Merkmale.
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Innere Monologe
Um die subjektive Perspektive noch intensiver darzustellen, bedienten sich impressionistische Autoren neuer Erzähltechniken. Der innere Monolog ermöglicht es, die Gedanken und Gefühle einer Figur direkt wiederzugeben, ohne dass ein allwissender Erzähler eingreift.
Andeutende und poetische Sprache
Die Sprache im Impressionismus ist oft bildhaft, musikalisch und voller Metaphern. Statt eindeutiger Erklärungen und klarer Aussagen setzen impressionistische Autoren auf Andeutungen und Stimmungen.
Die deutschen Epochen der Literatur sind durch unterschiedliche Merkmale bekannt.
Dialoge bleiben häufig fragmentarisch, Gedanken sind unvollständig und die Erzählweise wirkt manchmal wie ein lose aneinandergereihter Gedankengang.
Offene Erzählstruktur und reduzierte Handlung
Viele impressionistische Werke verzichten auf eine stringente Handlung oder einen klaren Spannungsbogen. Statt einer festgelegten Geschichte mit Anfang, Mitte und Ende gibt es oft eine lose Aneinanderreihung von Beobachtungen und Erlebnissen.
Dadurch wirken die Texte manchmal episodenhaft oder wie eine Sammlung von Impressionen, ohne eine eindeutige Botschaft oder Moral zu vermitteln.
Thematische Schwerpunkte
Häufige Themen impressionistischer Literatur sind die Flüchtigkeit des Augenblicks, das Vergehen der Zeit und die Melancholie des Lebens. Viele Werke setzen sich mit inneren Konflikten, feinen psychologischen Nuancen und der Suche nach dem Sinn auseinander.
Vergänglichkeit
Innenschau
Der Mensch wird nicht mehr als Teil eines sozialen Kollektivs betrachtet, sondern als Einzelner, der in seiner Wahrnehmung gefangen ist.
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Literatur des Impressionismus
Für das Schildern solcher kurzweiligen, subjektiven Eindrücke eigneten sich literarische Formen wie Skizzen, Novellen oder lyrische Formen.
Im Übrigen gilt der Impressionismus als Bindeglied zwischen zwei Epochen:
Naturalismus
Wirklichkeit der Dinge
Symbolismus
Traumhafte
Schauen wir uns die einzelnen Darstellungen an!
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Lyrik
Die impressionistische Lyrik zeichnet sich durch eine feinsinnige Wahrnehmung der Natur, flüchtige Sinneseindrücke und eine musikalische Sprache aus. Statt großer Erzählungen oder epischer Themen konzentriert sie sich auf das lyrische Ich und seine:
Stimmungen
Momente
subjektive Empfindung
Farben, Lichtspiele und Klänge werden detailreich beschrieben, oft mit synästhetischen Elementen, die mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen.
Ein zentrales Motiv ist die Vergänglichkeit, sei es in Form des Wechsels der Jahreszeiten, des Schimmers des Lichts oder der Flüchtigkeit eines Gefühls.
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Die Gedichte verzichten häufig auf feste Strukturen oder klassische Reimschemata, um die Dynamik und Unmittelbarkeit der Eindrücke einzufangen.
Ein bedeutender Vertreter impressionistischer Lyrik war Detlev von Liliencron, dessen Gedichte sich durch rhythmische Vielfalt und bildhafte Sprache auszeichnen. Auch Rainer Maria Rilke verarbeitete impressionistische Elemente in seinen frühen Gedichten, bevor er sich dem Symbolismus zuwandte.
Epik
Die impressionistische Epik bricht mit traditionellen Erzählmustern und konzentriert sich auf die subjektive Wahrnehmung der Figuren. Anstelle einer stringenten Handlung stehen Momentaufnahmen und innere Stimmungen im Vordergrund.
Lerne auch die Merkmale der Literaturepoche Romantik kennen!
Oft erleben die Protagonisten die Welt in einer Art Tagtraum, in dem sich Realität und Wahrnehmung vermischen.
Ein wesentliches Merkmal impressionistischer Prosa ist der innere Monolog, der die Gedanken und Empfindungen einer Figur direkt wiedergibt, ohne dass ein Erzähler sie ordnet oder kommentiert.
Die Sprache ist detailreich, andeutend und poetisch, um die Vielschichtigkeit eines Moments einzufangen.
Zu den wichtigsten impressionistischen Erzählern zählen Arthur Schnitzler, Rainer Maria Rilke oder auch Stefan Zweig und Eduard von Keyserling.
Was prägt die Literaturepoche Mittelalter?
Drama
Das impressionistische Drama zeichnet sich durch eine Abkehr von handlungsreichen, konfliktreichen Stücken aus. Statt dramatischer Zuspitzungen stehen Stimmungen, Atmosphären und innere Konflikte im Vordergrund.
Oft wirken die Dialoge fragmentarisch oder wie beiläufige Gesprächsfetzen, die das Unausgesprochene zwischen den Zeilen betonen.
Vielleicht kennst Du die zentralen Motive im Biedermeier schon!
Statt moralischer Beurteilung wird das Flüchtige, Vergängliche und Ungewisse des Lebens betont – ein stilistisches Merkmal, das später auch in die Werke der literarischen Moderne einfloss.
Das impressionistische Drama verzichtet auf große gesellschaftliche Auseinandersetzungen oder klare moralische Urteile.
In der Aufklärung und Empfindsamkeit kam es auf andere Sachen an.
Impressionistische Autoren und Werk
Im Folgenden möchten wir Dir einige Autoren der Epoche und ein paar ihrer Werke kurz nennen:
| Autor | Werk | Erscheinungsjahr |
|---|---|---|
| Arthur Schnitzler | Leutnant Gustl | 1900 |
| Stefan Zweig | Verwirrung der Gefühle | 1927 |
| Rainer Maria Rilke | Die Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge | 1910 |
| Max Dauthendey | Die geflügelte Erde | 1910 |
| Richard Dehmel | Der Mitmensch | 1898 |
| Eduard von Keyserling | Fräulein Rosa Herz | 1889 |
| Detlev von Liliencron | Arbeit adelt | 1900 |
| Hugo von Hofmannsthal | Der Turm | 1927 |
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Impressionismus auf einen Blick
Zum Schluss möchten wir das Wichtigste rund um den Impressionismus in ein paar Punkten zusammenfassen:
- Der Begriff Impressionismus stammt vom lateinischen Wort "impressio" ab, welcher für "Eindruck" steht.
- Der Impressionismus ist keine eigene Epoche in dem Sinne, sondern eine Strömung der Moderne, die sich zwischen 1890 und 1920 datieren lässt.
- Viele wissenschaftliche Entdeckungen prägten die Gesellschaft, darunter zum Beispiel das Strahlungsgesetzt und die Quantenformel von Max Planck, die Traumtheorie von Sigmund Freud und Albert Einsteins Relativitätstheorie.
Die Literaturepoche Barock lässt sich deutlich abtrennen.
Aber weiter geht es mit den übersichtlichen Informationen:
- Das Leben der Menschen in Deutschland war in dieser Zeit stark von vielen Veränderungen und politischen Spannungen beeinflusst.
- Bei den Autoren und Autorinnen des Impressionismus ging es um augenblickliche Eindrücke, in denen die Subjektivität im Vordergrund stand.
- Man wollte also regelrecht das eigene Bewusstsein nach außen transportieren und nachahmen – dieser Effekt wird Mimesis genannt.
- Im Fokus stand das lyrische Ich.
Anders war die Neue Subjektivität.
Schließlich lässt sich über die Merkmale folgendes sagen:
- Eine bildliche und metaphorische Sprache hoben besonders Farben und Lichteffekte hervor und haben diese in all ihren Facetten wieder.
- Für das Schildern solcher kurzweiligen, subjektiven Eindrücke eigneten sich besonders literarische Formen wie Skizzen, Novellen oder lyrische Formen, aber die subjektiven Darstellungen der Impressionisten konnten auch in Romanen ihren Platz finden.
- Autoren des Impressionismus waren zum Beispiel Arthur Schnitzler, Stefan Zweig, Rainer Maria Rilke und Max Dauthendy.
Also – nichts wie los und lerne auch andere Epochen, wie zum Beispiel die Postmoderne der Literatur, kennen!
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