Mit einer Literaturepoche bezeichnet man einen Abschnitt in der Geschichte der Literatur, der in der Regel mit einem Wandel beginnt und mit einem Wandel auch wieder endet. Der Wandel betrifft dabei politische und gesellschaftliche Umstände, die das Denken und die Lebensverhältnisse der Menschen beeinflusst haben.

Nicht nur die Literatur lässt sich in Epochen unterteilen, sondern auch Kunst, Architektur und Musik. In diesem Artikel geht es allerdings um die wesentlichen Merkmale der Literaturepochen, die wir Dir vorstellen möchten.

500 - 1500

Mittelalter

1500 - 1700

Renaissance

1600 - 1720

Barock

1720 - 1800

Aufklärung

1740 - 1790

Empfindsamkeit

1765 - 1790

Sturm und Drang

1786 - 1832

Weimarer Klassik

1795 - 1848

Romantik

1815 - 1848

Biedermeier und Vormärz

1848 - 1890

Realismus

1890 - 1920

Moderne

Dieser Artikel kann jede einzelne Epoche nur stark verkürzt vorstellen – daher soll er eher dazu dienen, dass Du herausfinden kannst, bei welcher Epoche Dein Interesse so weit reicht, dass Du mehr über sie erfahren möchtest.

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Und los geht's

Literatur im Mittelalter

Die Epoche ging von 500 bis ca. 1500. Das Mittelalter wird in drei Phasen unterteilt:

Frühmittelalter

Hochmittelalter

Spätmittelalter

Das Weltbild der Menschen im Mittelalter wurde stark von der Kirche und der Bibel geprägt  – der Mensch galt außerdem als Teil der Gemeinschaft und nicht als eigenständiges Individuum.

Merkmale der Literatur im Mittelalter waren:

  • Minnesang: ritterlich-höfische Liebeslyrik, im Mittelalter weit verbreitet.
  • Mündliche Überlieferung: Lesen und Schreiben war nur dem Adel und dem Klerus vorbehalten
  • Minnesänger: Minnesänger und Autoren wurden meist vom Adel beauftragt.
  • Rittertum: Idealisierung des Rittertums

Im Frühmittelalter war die Literatur von Heldensagen, Zaubersprüche, Fürstenlob und Evangelienharmonien geprägt, während es im Hochmittelalter vor allem um Minnesang und höfische Dichtung ging.

Statue von Mann mit Krone.
Im Mittelalter konnte nur Adel und Klerus lesen und schreiben. |Quelle: DDP

Die höfische Literatur verschwand im Spätmittelalter und an ihre Stelle trat zum Beispiel Satire, Legendenerzählungen, Schwank und Meistersang.

Einige berühmte Werke aus dem Mittelalter:

  • Das Nibelungenlied
  • Tristan und Isolde
  • Erec

Die Literatur im Mittelalter ist auf jeden Fall einen Blick wert.

Literatur in der Renaissance

Das 15. und 16. Jahrhundert war das Zeitalter der Renaissance bis die Epoche im 17. Jahrhundert durch den Barock abgelöst wurde. Die Renaissance war von Wiederentdeckung geprägt – und zwar besinnten sich die Vertreter der Renaissance auf die Dichter und Autoren der Antike zurück.

Wichtig für die Renaissance war die geistige Strömung Humanismus, die sich im 15. und 16. Jahrhundert bildete. Die Humanisten forderten Bildungsreformen, die sich auf die vollkommene Entfaltung geistiger Fähigkeiten des Menschen konzentrierten sollten.

Merkmale in der Literatur der Renaissance:

  • Epik: Der Mensch steht im Vordergrund, Kritik an der Kirche, Narrenliteratur und Abenteuer-, Helden- und Ritterromane
  • Lyrik: Kirchenlieder, Meistergesang, Alexandriner
  • Dramatik: Freiheit des Menschen spielte zentrale Rolle, Handeln des Individuums und Schicksal des Einzelnen, Rückgriff auf antike Formen

Durch die Erfindung des Buchdrucks von Johannes Gutenberg ließen sich außerdem Bücher in einer noch nie da gewesenen Geschwindigkeit vervielfältigen. Davon ist das Zeitalter der Renaissance geprägt.

Einige berühmte Werke und Autoren aus der Renaissance:

  • Thyl Ulenspiegel (Hermann Bote)
  • Divina Commedia (Dante Alighier), auf deutsch: Göttliche Komödie
  • Il Filocolo (Giovanni Boccaccio)
  • Das Narrenschiff (Sebastian Brant)
  • Dunkelmännerbriefe (Johannes Reuchlin)

Barock Literaturepoche

Die Epoche dauerte von circa 1600 bis 1720 an.

Merkmale in der Barockliteratur waren:

  • Antiethik: gegensätzliches Weltbild, bei dem Luxus und Verschwendung im Gegensatz zu Armut und Leid standen.
  • Leitmotive der Barockliteratur: Carpe diem, memento mori und das Vanitas-Motiv
  • Sprache und Gesellschaftsschichten: Die Sprache spiegelt auch die drei Gesellschaftsschichten wider. Hoher Stil = würdevolle Sprache, mittlerer Stil = normale Sprache, niederer Stil = einfache Sprache

Die Lyrik galt im Barock als beliebteste Ausdrucksform und als Gedichtform wurde am häufigsten das Sonett gewählt. Weitere Gedichtformen waren:

Elegie

Epigramm

Ode

Einige berühmte Autoren aus dem Barock:

  • Andreas Gryphius
  • Christoffel von Grimmelshausen
  • Martin Optiz
  • Daniel Caspar von Lohenstein
  • Christian Hoffmann von Hoffmannswaldau

Nun kennst du die wichtigsten Merkmale der Barockliteratur.

Epoche Aufklärung

Diese Epoche dauerte von etwa 1720 bis 1800 an. Allein der Name verrät das Ziel dieser Strömung: Das Ziel war es, den Menschen darüber aufzuklären, sich seines eigenen Verstandes zu bedienen.

Viele Philosophen, unter anderem Immanuel Kant, beeinflussten das Denken der Menschen in dieser Epoche und einige ihrer Werke sind bis heute noch ein Muss im Philosophieunterricht oder -studium.

Weitere Merkmale der Epoche der Aufklärung:

  • Rationalismus und Empirismus: es gab zwei philosophische Strömungen
  • Aufklärerische Gedanken: Vernunft, Humanität und Nützlichkeit wurden mithilfe der Literatur vermittelt.
  • Kritik und Hinterfragen: das gesellschaftliche und staatliche System sowie Kirche und Religion wurden kritisch hinterfragt

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Im Zentrum standen Forderungen nach Gleichheit und Toleranz und der Mensch wurde als selbstbestimmtes Individuum betrachtet.

Mehrere Menschen in Tanzpose auf der Straße.
Das Drama entstand in der Zeit der Aufklärung. |Quelle: Nadim Merrikh

In der Aufklärung war das Drama war die wichtigste literarische Gattung. Das bürgerliche Drama und das bürgerliche Trauerspiel entstanden.

Einige berühmte Autoren aus der Aufklärung:

  • Immanuel Kant
  • John Locke
  • Gotthold Ephraim Lessing
  • Christoph Martin Wieland
  • Karl Philipp Moritz

Die Epoche der Aufklärung ist auch heute noch von großer Bedeutung.

Literatur in der Empfindsamkeit

Die Epoche bewegte sich zwischen 1740 und 1790. Die Empfindsamkeit entstand innerhalb der Aufklärung und wird oft zu Unrecht als Gegenbewegung verstanden. Doch ist sie anders als die Epoche Sturm und Drang eher als Ergänzung zur Aufklärung zu betrachten.

Weitere Merkmale der Epoche der Empfindsamkeit:

  • Empfindungen: die eigenen Empfindungen und der Blick auf das Innere standen an oberster Stelle.
  • Pietismus: die Epoche wurde stark von Frömmigkeitsbewegungen geprägt.

Einige wichtige Autoren der Empfindsamkeit:

  • Matthias Claudius
  • Ludwig Heinrich Hölty
  • Friedrich Gottlieb Klopstock
  • Johann Heinrich Voß
  • Sopia von La Roche

Sturm und Drang

Sturm und Drang fand zwischen 1765 und 1790 statt. Man bezeichnet die Zeit übrigens auch als Geniezeit oder als Genieperiode. Wie der Name schon ein wenig erahnen lässt, wurde es stürmisch zu dieser Zeit – bei den Dichtern dieser Strömung war nämlich Rebellion angesagt.

Weitere Merkmale von Sturm und Drang:

  • Gefühle und Leidenschaften im Fokus: Ideal der Aufklärung und vehementer Einsatz der Vernunft wurde abgelehnt
  • Geniebegriff: Das so genannte "Originalgenie" wurde zum Leitbild der Epoche gemacht.
  • Sprache: gefühlsbetonte und ausdrucksstarke Sprache.
  • Drama: galt als beste Ausdrucksform dieser gefühlsbetonten Sprache.

Schiller und Goethe gehörten übrigens in die Epoche Sturm und Drang.

Die Stürmer und Dränger waren junge und freie Dichter im Alter zwischen 20 und 30 Jahren. Sie wandten sich von den strengen Regeln der Poetik ab und wählten eine individuellere und künstlerischere Form, mit der sie Kritik am Feudalismus äußerten.

Einige wichtige Autoren der Sturm und Drang Phase:

  • Gottfried August Bürger
  • Johann Wolfgang von Goethe
  • Johann Gottfried von Herder
  • Friedrich Maximilian Klinger
  • Jakob Michael Reinhold Lenz
  • Friedrich Schiller

Weimarer Klassik

Die Epoche lässt sich zeitlich zwischen 1786 und 1832 einordnen. Die Weimarer Klassik nennt man auch zusammen mit der Sturm und Drang Epoche und der Romantik "Goethezeit". Und tatsächlich gilt Goethe sowohl im Sturm und Drang als auch in der Weimarer Klassik als zentraler Vertreter.

Weitere Merkmale der Weimarer Klassik:

  • Weimar: war das literarische Zentrum der Strömung, zum Teil aber auch in Jena.
  • Streben nach Harmonie: im Sinne der antiken Vorbilder stand das Streben im Zentrum
  • Wichtige Themen: waren Humanität, Güte, Gerechtigkeit, Toleranz und Gewaltlosigkeit.

Aufgabe der Literatur war es, den Menschen zu erziehen. Hier war die Dramatik die wichtigste Gattung.

Statue von zwei Männern vor Haus.
Goethe und Schiller gehörten zur Weimarer Klassik. |Quelle: Dana Ward

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Einige wichtige Autoren der Weimarer Klassik:

  • Johann Wolfgang von Goethe
  • Friedrich Schiller
  • Christoph Martin Wieland
  • Johann Gottfried Herder

Romantik im Überblick

Zeitlich lässt sich die Romantik von 1795 bis 1848 einordnen. Dabei kann man sie in drei Phasen einteilen:

Frühromantik

Hochromantik

Spätromantik

Merkmale der romantischen Epoche waren:

  • Anti-Kapitalismus: die Romantiker wendeten sich gegen die kapitalistische Arbeitswelt und gegen das Großbürgertum.
  • Phantasie: Hang zum Phantastischen, Weltflucht, Rückzug in Phantasie- und Traumwelten
  • Unbewusstes und Irrationales: beides wurde neu entdeckt
  • Motive: Sehnsucht, Nacht, Die Blaue Blume, Spiegel, Hinwendung zur Natur

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In dieser Zeit wurde das Mittelalter verklärt und das Individuum betont. Dazu wurde romantische Ironie verwendet.

Einige wichtige Autoren der Romantik:

  • Novalis
  • August Wilhelm Schlegel
  • Friedrich Schlegel
  • E.T.A. Hoffmann
  • Joseph von Eichendorff
  • Jakob und Wilhelm Grimm
  • Henry David Thoreau

Die Epoche der Romantik ist phantasievollen Ideen geprägt.

Drei Epochen zur einer Zeit – Biedermeier, Junges Deutschland & Vormärz

Die drei Strömungen Biedermeier, Junges Deutschland und Vormärz verliefen zwar zwischen 1815 und 1848 zeitgleich, unterscheiden sich aber dennoch voneinander.

Alle drei Epochen werden zusammen als Literatur der Restaurationsepoche bezeichnet, in welcher der Biedermeier die Literatur besonders prägte.

Hier kommen die Merkmale im Überblick

Biedermeier

Resignation

Sehnsucht (in die gute alte Zeit)

Melancholie

Rückzug ins Private, Familie

Naturverbundenheit

religiöse Themen

Junges Deutschland

Skepsis gegenüber Politik

Politisches Engagement

Kritik am System

Demokratische Forderungen

Politische Literatur

Vormärz

ähnlich wie Junges Deutschland

Zensur nicht umgehen

Satire und Parodien

Veränderung der Gesellschaft

Macht von Kirche und Regierung beschränken

Während die gesellschaftlichen und politischen Umstände im Biedermeier akzeptiert wurden, wollten die Autoren der anderen beiden Strömungen eine Veränderung herbeiführen.

Einige wichtige Autoren im Biedermeier:

  • Ferdinand Jakob Raimund
  • Franz Grillparzer
  • Karl Leberecht Immermann
  • Annette von Droste-Hülshoff

Bekannte Autoren im Jungen Deutschland und Vormärz:

  • Heinrich Heine
  • Christian Dietrich Grabbe
  • Georg Büchner

Wie du siehst, unterscheiden sich die Strömungen Biedermeier und Vormärz voneinander.

Literatur im Realismus

Die Realisten wollten zwischen 1848 und 1890 die Dinge der Wirklichkeit entsprechend darstellen. Dies taten sie allerdings mithilfe einer kunstvollen und poetischen Sprache, um die Wirklichkeit zu umschmücken – man nannte den Realismus daher auch poetischen Realismus.

Merkmale im Realismus waren:

  • Motive: Ästhetisierung der Dinge, Objektivität
  • Poetische Sprache: die Sprache war dennoch leicht verständlich ist
  • Ironie: wurde als Stilmittel genutzt

Die Epik galt als wichtigste Gattung.

Bekannte Autoren im Realismus:

  • Theodor Fontane
  • Friedrich Hebbel
  • Gottfried Keller
  • Wilhelm Raabe

Das macht die Literatur des Realismus aus.

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Der Naturalismus

Diese Strömung ging von etwa 1880 bis ins 20. Jahrhundert. Der Naturalismus entstand zum Ende des 19. Jahrhunderts, einer Zeit, in der die industrielle Revolution, Arbeitslosigkeit, Landflucht und Verstädterung zu vielen gesellschaftlichen Umbrüchen geführt haben.

Mit seiner Darstellung der sozialen Missstände ist der Naturalismus genau das Gegenteil des Realismus – die Wirklichkeit wurde in ihrer natürlichsten Form dargestellt, ohne dabei etwas zu verschönern.

Merkmale im Naturalismus waren:

  • Naturwissenschaftliche Fortschritte: fanden auch in der Literatur Platz.
  • Wahrheit: Verzicht auf Subjektivität und Individualität, Darstellung des Hässlichen
  • Einfluss der Umwelt: die Entwicklung eines Menschen ist hauptsächlich durch die Einflüsse seiner Umwelt geprägt (Milieutheorie von Hippolyte Taine)

Das Drama galt als die wichtigste Darstellungsform der Naturalisten.

Bekannte Autoren im Naturalismus:

  • Gerhart Hauptmann
  • Hedwig Dohm
  • Max Bernstein
  • Fjodor Michailowitsch Dostojewski
  • Émile Zola

Vielleicht kennst du schon einige Autoren des Naturalismus.

Trümmerliteratur

Die Trümmerliteratur ist eine eigenständige Epoche anzusehen, die sich zwischen 1945 und 1950 nach dem Zweiten Weltkrieg datieren lässt und oft auch als Heimkehrerliteratur und Literatur der Stunde Null bezeichnet wird.

Nahezu alle deutschen Großstädte waren zerstört und zeugten von den Geschehnissen des Krieges. Viele standen also nicht nur vor den Trümmern ihrer Stadt, sondern auch vor den Trümmern ihrer gesamten Existenz und ihrer eigenen Träume.

Alte Bücher in einer Reihe.
Einige Bücher erzählen von den Schrecken des Krieges. |Quelle: Clem Onojeghuo

Merkmale der Trümmerliteratur waren:

  • Kriegsheimkehrer: Autoren waren oft Menschen, die in den Kriegsgefangenenlagern festgehalten wurden oder aus dem Krieg nach Hause zurückkehrten. 
  • Einfache Sprache: keine Orientierung an literarischen Vorgaben, eigene Sprache ohne Reimschema
  • Bruch mit Bestehendem: sowohl inhaltlich als auch stilistisch mit Stilen der Nationalsozialisten brechen.
  • Themen: Zerstörung der Städte und Träume der Menschen, Verarbeitung des Kriegsgeschehens, Auseinandersetzung mit der Schuldfrage

Den Autoren der Trümmerliteratur ging es vor allem darum, die gegenwärtige Welt möglichst realistisch und ehrlich darzustellen. Das Erlebte sollte nicht etwa poetisiert werden, sondern ein echtes Bild von der Welt zeigen.

beenhere
Gruppe 47

Als Gruppe 47 wurde ein Treffen von Schriftstellern bezeichnet, zu welchem Hans Werner Richter von 1947 bis 1967 eingeladen hat. Man übte gegenseitig Kritik an den literarischen Arbeiten aus und förderte unbekannte, junge Autoren.

Bekannte Autoren der Trümmerliteratur:

  • Erich Kästner
  • Wolfgang Koeppen
  • Arno Schmidt
  • Heinrich Böll
  • Paul Celan

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Die Literatur der DDR & BRD

Die Literatur der DDR und BRD wird als Nachkriegsliteratur bezeichnet und umfasst eine Epoche zwischen ca. 1949 und 1990. Nach dem Zweiten Weltkrieg grenzten sich die DDR und die BRD sowohl politisch als auch wirtschaftlich voneinander ab.

Literatur der DDR

Die Gesellschaft in der DDR setzte sich mit der faschistischen Vergangenheit auseinander: ehemalige Nationalsozialisten wurden aus Verwaltung und Justiz entfernt. Ziel war es, eine sozialistische Gesellschaft aufzubauen.

Allerdings wurde der Alltag der Menschen durch das Ministerium für Staatssicherheit (Stasi) überwacht, genau wie der Literaturbetrieb der DDR. Die Autoren und Autorinnen sollten unter strikten Vorgaben zu dem Aufbau einer sozialistischen Gesellschaft beitragen.

Was macht die Literatur der DDR und BRD aus?

Die Literatur der DDR lässt sich aufgrund gesellschaftlicher Veränderungen in vier Phasen unterteilen:

Rückkehr

Aufbau

Ankunft

Liberalisierung und Kritik

Die einzelnen Phasen haben jeweils unterschiedliche Merkmale.

Bekannte Autoren der DDR waren:

  • Bertolt Brecht
  • Bruno Apitz
  • Anna Seghers

Literatur in der BRD

Die literarische Epoche der BDR lässt sich ebenfalls in vier Perioden unterteilen:

Zeitkritische Literatur

Politisierung

Beginn Neue Subjektivität

Beginn der Postmodernität

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Bekannte Autoren der BRD waren:

  • Heinrich Böll
  • Günther Eich
  • Günter Grass
  • Ingeborg Bachmann
  • Max Frisch
  • Patrick Süskind

Exilliteratur

Die Epoche der Exilliteratur fand während des Zweiten Weltkriegs und davor zwischen 1933 und 1945 statt. In dieser Zeit flohen viele Menschen ins Exil.

Die Literatur in dieser Epoche war leider sehr stark vom Einfluss des Nationalsozialismus in Deutschland geprägt – noch vor der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar 1933 gab es Verbotslisten mit "antideutscher" und "nicht-arischer" Literatur. Eigene Meinungen und Kritik wurden nicht mehr geduldet.

Aufgrund der politischen Umstände verließen viele Autoren und Autorinnen das Land und wählten für ihr Exil benachbarte Länder wie Österreich, die Niederlande oder Frankreich. Sie prägten die Epoche der Exilliteratur.

Merkmale der Exilliteratur waren:

  • Themen: Sehnsucht nach der Heimat, Widerstand gegen den Nationalsozialismus, Aufklärung über die gegenwärtige Situation in Deutschland
  • Romane: keine formalen Merkmale, aber Nutzung von Zeitroman, Exilroman, Historischer Roman und utopischer Roman

Bekannte Autoren der Exilliteratur waren:

  • Bertolt Brecht
  • Thomas Mann
  • Anna Seghers
  • Stefan Zweig
  • Alfred Döblin

Expressionismus

Der Expressionismus ging von 1910 bis 1925. Er lässt sich in drei Phasen unterteilen:

Frühexpressionismus

Kriegsexpressionismus

Spätexpressionismus

Anfang des 20. Jahrhunderts war das Leben der Menschen in Deutschland stark von vielen Veränderungen und politischen Spannungen beeinflusst. Der Erste Weltkrieg und die Industrialisierung hinterließen erhebliche Spuren innerhalb der Gesellschaft.

Merkmale des Expressionismus waren:

  • Themen: Gefühl des Verlorenseins, Anonymität in Großstädten
  • Ausdruck von Ängsten: Autoren und Autorinnen trugen ihre Gefühlswelt von innen nach außen
  • Sprachliche Merkmale: Neologismen, neue Textrhythmen, Missachtung der Syntax, Weglassen von Satzzeichen, Wortwiederholungen und Aneinanderreihungen von Elementen ohne logische Verbindung

Der Wunsch nach einer neuen und besseren Welt wurde in den Werken durch Tod, Wahnsinn und das Ende der Welt thematisiert. Das gegenwärtige Chaos sollte enden und dadurch etwas Neues entstehen.

Wie du siehst, war der Expressionismus eher negativ geprägt

Der Expressionismus bricht demnach aus bisherigen Traditionen. Das subjektive Empfinden steht im Vordergrund, weshalb die Sprache von enormer Bildhaftigkeit zeugt.

Bekannte Autoren des Expressionismus:

  • Gottfried Benn
  • Alfred Döblin
  • Georg Heym

Impressionismus

Tatsächlich stellt der Impressionismus keine eigene Epoche in dem Sinne dar, sondern kennzeichnet eine Strömung der Moderne, die sich zwischen 1890 und 1920 datieren lässt.

Die Zeiten des Impressionismus waren von vielen wissenschaftlichen Entdeckungen geprägt. Aber nicht nur das: Das Leben der Menschen in Deutschland war zudem stark von vielen Veränderungen und politischen Spannungen beeinflusst.

Merkmale des Impressionismus waren:

  • Augenblick: die Subjektivität und nicht die nüchterne Realität steht im Fokus
  • Persönliche Wahrnehmung: das eigene Bewusstsein nach außen transportieren und nachahmen (Mimesis)
  • Sprache: bildliche und metaphorische Sprache, die Farben und Lichteffekte hervorhob
  • Literarische Formen: Skizzen, Novellen oder lyrische Formen
Bild von Mann in Rahmen.
Der Impressionismus war auch eine wichtige Epoche in der Kunst. |Quelle: Alina Grubnyak

Bekannte Autoren des Impressionismus:

  • Arthur Schnitzler
  • Stefan Zweig
  • Rainer Maria Rilke
  • Max Dauthendy

Damit ist der Impressionismus keine eigene Epoche.

Weimarer Republik und Neue Sachlichkeit

Als "Neue Sachlichkeit" wird die Literatur der Weimarer Republik bezeichnet. Die Epoche umfasst einen Zeitraum von 1918 bis zur Machtübernahme der Nazis 1933. In der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg war Deutschland geplagt von wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Krisen.

Merkmale der Neuen Sachlichkeit waren:

  • Sprache: kühle, emotionslose und recht einfache Sprache, die den Alltag möglichst sachlich darstellte
  • Themen: Einzelschicksale der Mittelschicht, Desillusionierung nach dem Krieg, Trauma, Verletzung, Tod, Armut, Arbeitslosigkeit, Wirtschaftskrise, Industrie, Technik
  • Schreibstil: distanziertes und beobachtendes Erzählen, Orientierung an einer journalistischen Schreibweise, Montagetechnik, keine Subjektivität

Das Ziel der Literatur war es, eine breite Masse zu erreichen. Durch das Ansprechen gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und politischer Probleme sollte ein Umdenken stattfinden.

Bekannte Autoren der Neuen Sachlichkeit:

  • Bertolt Brecht
  • Hans Fallada
  • Alfred Döblin
  • Kurt Tucholsky
  • Franz Kafka

In der Literatur der Weimarer Republik entwickelte sich eine neue Form des epischen Theaters.

Neue Subjektivität

Die Neue Subjektivität lässt sich in den 1970er Jahren finden, also in einer Zeit, in der das Leben der Menschen von politischen Unruhen geprägt war.

Merkmale der Neuen Subjektivität waren:

  • Eigene Bedürfnisse: das eigene Leben stand im Mittelpunkt, viele autobiografische Texte mit subjektiver Sichtweise
  • Themen: persönliche Erlebnisse und Erfahrungen, Träume, Probleme in Beziehungen und Selbstfindung
  • Sprache: emotionale Sprache, die teils sogar umgangssprachlich bzw. sehr einfach gehalten wurde.

Doch galt die Neue Subjektivität eher als Gegenbewegung zur politisch engagierten Literatur – so konzentrierten die Autoren und Autorinnen sich eher auf die eigene Identität. Wichtige Themen waren:

Selbstfindung

Selbsterfahrung

Alltag und Beziehungen

Inneres Erleben im Spannungsfeld der Gesellschaft

Feminismus

Gewaltstrukturen im Geschlechterverhältnis

Nun kennst du die Neue Subjektivität.

Bekannte Autoren der Neuen Subjektivität:

  • Ingeborg Bachmann
  • Peter Handke
  • Botho Straß
  • Karin Struck
  • Ulla Hahn
  • Nicolas Born
  • Christa Wolf

Die Literatur der Moderne

Die Moderne lässt sich in Deutschland etwa zwischen 1890 und 1920 datieren.

Die Moderne gilt als Oberkategorie mehrerer literarischer Strömungen:

Ästhetizismus

Jugendstil

Symbolismus

Neuromantik

Die verschiedenen parallel verlaufenden Strömungen werden auch als Stilpluralismus bezeichnet.

Merkmale der Moderne waren:

  • Subjektive Sichtweisen: das komplexe Innenleben eines Individuums war von Bedeutung
  • Experimentierfreude: es entstanden viele neue Stilrichtungen und Erzähltechniken (Sprachkrise der Moderne)
  • Motive: Pessimistische Weltsicht, Verfall, Dekadenz, Tod, Sexualität
  • Textformen: Briefroman, Novelle, Erzählung, Kunstmärchen und Großstadtlyrik

Bekannte Autoren der Moderne:

  • Hermann Hesse
  • Franz Kafka
  • Thomas Mann
  • Max Frisch

Bestimmt kennst du einige Autoren der Moderne.

Postmoderne

Es ist nicht ganz einfach, die Epoche genau zu datieren, deshalb spricht man davon, dass die Epoche ab 1989 begonnen hat und bis zur Gegenwartsliteratur andauerte. Die Zeit der Postmoderne war von großer Unsicherheit geprägt und die Menschen waren bezüglich ihrer Ansichten und Werte nahezu orientierungslos.

Merkmale der Postmoderne:

  • Verweise auf historische Ereignisse: oft wurden Bezüge zu anderen literarischen Werken hergestellt (Intertextualität), viele traditionelle Erzählstile, bekannte Motive oder sogar Zitate
  • Außenseiter: Protagonisten sind oftmals Außenseiter mit negativen Charakterzügen
  • Erzählweise: ironische, fargmentarische Erzählweise, Erzähler steuert Handlung, welcher er ironisch und distanziert gegenübersteht.

Die wichtigste Gattung der Literaturepoche der Postmoderne war die Epik.

Bekannte Autoren der Postmoderne sind:

  • Günter Grass
  • Patrick Süskind

Gegenwartsliteratur

Das Zeitalter der Gegenwartsliteratur beginnt ab 1990. Mit der Bezeichnung "Gegenwartsliteratur" ist keine  Epoche gemeint, sondern ganz einfach ein zeitlicher Rahmen.

Man könnte sagen, dass die Gegenwartsliteratur ein Sammelbegriff für deutschsprachige Literatur nach dem Mauerfall 1989 ist. Hier waren wichtige Ereignisse:

Mauerfall/ Wiedervereinigung Deutschlands

Anschläge vom 11. September 2001

Finanz- und Wirtschaftskrise 2008

Eurokrise 2010

Arabischer Frühling

Klimawandel

Die Merkmale der Gegenwartsliteratur sind:

  • Themen: Soziale Ungleichheit, Globalisierung/Kapitalismus, Flüchtlingskrise, Rassismus/Diskriminierung, Alternative Lebens- und Beziehungskonzepte, Terrorismus, Digitalisierung, Individualität und Gemeinschaft, Erinnerung
  • Aktualität: es werden aktuelle Themen behandelt
  • Modern: vielfältig und experimentierfreudig, digitalisiert und unterkulturell

Die Themen der Gegenwartsliteratur sind unglaublich vielfältig und jedes Thema für sich ist auch gesellschaftlich gesehen wichtig.

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Bekannte Autoren der Gegenwartsliteratur sind:

  • Juli Zeh
  • Daniel Kehlmann
  • Julia Franck
  • Herta Müller
  • Wolfgang Herrndorf
  • John Boyne.

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Elissa Semaan

Leidenschaftliche Weltenbummlerin, Köchin und Lebensgenießerin.